Aktuelles

Hätte Kant gesurft? – FES-Konferenz zu Wissen und Bildung im Internetzeitalter

Am 20. Mai fand in Berlin eine Tagung des Netzwerks Bildung der Friedrich-Ebert-Stiftung mit dem Titel „Hätte Kant gesurft? Wissen und Bildung im Internetzeitalter“ statt. Eingeladen waren neben Politikern und Fachleuten für Medienpolitik und Medienpädagogik auch Schülerinnen und Schüler, um von ihren Online-Erfahrungen zu berichten.

Oliver Kaczmarek, der als Bundestagsabgeordneter und Mitglied des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung an der Gesprächsrunde teilnahm, hielt einen Vortrag, der sich mit dem Einfluss digitaler Medien auf Jugend und Bildung auseinandersetzt.

Das komplette Programm der Veranstaltung und einen Überblick über die Themen finden Sie hier.

Die Rede von Oliver Kaczmarek und die anschließende Diskussion finden Sie im Videoportal der FES.

„25 Jahre nach Tschernobyl“: Impressionen der Austellungswoche in Kamen.

Vom 30. April bis zum 06. Mai 2011 besuchten rund 1000 Gäste die Ausstellung „25 Jahre nach Tschernobyl. Menschen – Orte – Solidarität“ im SportCentrum Kamen. Neben der Ausstellung und den Zeitzeugengesprächen gab es ein umfangreiches Rahmenprogramm, wie beispielsweise eine Mahnwache am Alten Markt in Kamen zum 25. Jahrestag der Katastrophe in Tschernobyl. Einige Momentaufnahmen vom gesamten Programm haben wir für Sie zusammengefasst.

Wir brauchen mehr Solidarität – nicht nur bei der Gesundheitsfinanzierung!

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Alle beteiligen sich an den Kosten unabhängig von ihrem Einkommen oder Status, alle erhalten die beste medizinische Versorgung und jeder beteiligt sich gemäß seinem Einkommen, d.h. starke Schultern tragen mehr als schwache – das sind die Prinzipien der solidarischen Bürgerversicherung, für die die SPD eintritt!

Bei einer Podiumsdiskussion des SPD-Stadtverbandes Kamen habe ich dieses Konzept mit Experten aus der Gesundheitswirtschaft diskutiert. Einig waren wir uns darin, dass neben der Finanzierungsfrage weitere Aspekte in die Diskussion einfließen müssen. Es geht um gute Arbeit für Heilberufe und Pflege, um gute Arbeitsbedingungen in einem physisch wie psychisch anspruchsvollen Umfeld, um die Stärkung und Würdigung der Selbsthilfe im Gesundheitswesen und vor allem um die Stärkung der Prävention. Damit einher geht auch eine gesteigerte Selbstverantwortung der Patienten. Doch um entscheiden zu können, welche medizinische Leistung sinnvollerweise in Anspruch genommen werden sollte, muss man darüber besser informiert sein. Deshalb sind auch Patientenrechte und -informationen wichtige Bestandteile einer modernen Gesundheitspolitik. Uneinig waren wir uns darin, ob sich diese Selbstverantwortung auch in einer finanziellen Beteiligung an zusätzlicher Versorgung widerspiegeln sollte. Ich bin klar gegen eine Krankenversicherung, die nur noch für die Grundversorgung zuständig ist, und in der alle weiteren Leistungen privat (vor)finanziert werden müssen.

Doch neben der Gesundheitspolitik haben in der abgelaufenen Wahlkreiswoche weitere Themen eine Rolle gespielt, in der es um mehr Solidarität ging. Ein wichtiger Schwerpunkt ist und bleibt die Arbeitsmarktpolitik. Hier stehen große Veränderungen an, die unsere Region besonders treffen. Mit ihrer geplanten sog. Instrumentenreform der Arbeitsmarktpolitik will die schwarz-gelbe Bundesregierung die Möglichkeiten der Arbeitsmarktpolitik aus fiskalischen Gründen einschränken. Dabei brauchen wir gerade hier die Möglichkeiten, den Menschen mit passgenauen Maßnahmen den Weg in die eigene Erwerbsarbeit zu ermöglichen. Kürzungen wirken hier geradezu kontraproduktiv, weil damit Menschen länger in der Arbeitslosigkeit verharren würden.

Weiterer Schwerpunkt im Kreis Unna: wie kommen Schülerinnen und Schüler auf möglichst kurzen Wegen in den Beruf – und zwar auch dann, wenn es Vermittlungshemmnisse gibt. Das konnte ich in Gesprächen mit den Bundesagenturen für Arbeit in Hamm und Dortmund sowie regionalen Trägern der Arbeitsmarktpolitik besprechen. Auch hier braucht es passgenaue Maßnahmen für junge Menschen statt endloser „Warteschleifen“. Diese müssen vor dem Hintergrund der regionalen Ausgangslage entwickelt und mit regionalem Know-How durchgeführt werden. Deshalb lautet unser gemeinsames Ziel: wir müssen ein neues regionales Profil für die Arbeitsmarktpolitik entwickeln.

Fröndenberg soll besser ausgeschildert werden!

Einen konkreten Wunsch hatte Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe bei seinem letzten Gedankenaustausch mit dem heimischen Bundestagsabgeordneten Oliver Kaczmarek: Die Stadt Fröndenberg solle zukünftig von Ortsfremden auch von der Autobahnabfahrt Unna-Ost der A44 besser gefunden werden. Bis jetzt fehle der Name Fröndenberg allerdings auf dem entsprechenden Schild – das solle sich ändern, so Rebbe, der Kaczmarek um Unterstützung für sein Anliegen bat. Dieser hat sich der Sache angenommen und wird einen notwendigen Antrag der Stadt weiterhin aktiv unterstützen.

„Wir haben nun einen Weg gefunden, wie es klappen könnte“, so Kaczmarek. Er unterstützt die Stadt Fröndenberg, als der Abfahrt nächst gelegenen Stadt, dabei, auf dem Hinweisschild zu erscheinen. „Vor allem das große touristische Potenzial der Stadt bietet eine hervorragende Begründung für dieses Anliegen: Die große Breite von Angeboten – von Wandern, Radfahren und Reiten über Golf und Tennis bis hin zu sehenswerter Industriegeschichte – macht Fröndenberg zu einem Ort von besonderem touristischen Wert“, so Kaczmarek weiter. „Durch eine bessere Ausschilderung und damit Findbarkeit der Stadt Fröndenberg würde eine Stärkung des Nahtourismus ermöglicht, für die ich mich einsetze.“

Den SPD-Landtagsabgeordneten für Fröndenberg, Wolfram Kuschke, wird Oliver Kaczmarek in das Verfahren mit einbeziehen. Gemeinsam mit allen Beteiligten, ist sich Kaczmarek sicher, wird eine Lösung des Problems im Sinne Fröndenbergs erreicht werden können.

Junge Menschen aus dem Kreis Unna für ein Jahr in die USA

Ein Jahr in den USA leben, studieren und arbeiten – diese spannende und einzigartige Kombination bietet das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP).

In diesem Jugendaustausch-Projekt des Deutschen Bundestages und des US-amerikanischen Kongresses werden seit 1983 junge Leute – Schüler und Berufstätige – gefördert.

Oliver Kaczmarek, Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis 145 Unna I, beteiligt sich ebenfalls an dem Programm und wirbt für das nächste Austauschjahr 2012/2013. „Dieses Programm eröffnet jungen Menschen die Chance amerikanisches Familien-, Highschool- und Arbeitsleben kennenzulernen. Ich freue mich, dass ich auch einer Person aus meinem Wahlkreis diese Chance eröffnen kann“, so der Abgeordnete. In diesem Jahr hat Kaczmarek die Schülerin Paula Accordi aus Unna ausgewählt, um an dem Programm teilzunehmen. Für das nächste Jahr läuft nun der Bewerbungsprozess.

Ausführliche Informationen zum Programm können entweder im Wahlkreisbüro in 59425 Unna, Untere Husemannstr. 38, Fon 02303 25314-30, Fax 02303 237218, angefordert werden oder sind im Internet unter www.bundestag.de/ppp zu finden.

Bewerbungsschluss ist der 02. September 2011

Selbstauflösung der FDP und der Hilfsantrag Portugals – zur Sitzungswoche vom 09.-13. Mai 2011

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Man könnte fast meinen, die offen sichtbare Selbstauflösung der FDP, dominiere den politischen Alltag in Berlin. Dies schwächt natürlich die Arbeit der Bundesregierung insgesamt. Dabei steht Deutschland aktuell vor großen Herausforderungen:

  • Nach Irland ist Portugal das zweite Land, das die Hilfe des Euro-Rettungsschirms in Anspruch nehmen will. Deutschland muss seine Haltung in dieser Krise endlich definieren und als starker europäischer Partner eine verantwortungsvolle Rolle übernehmen.
  • Die Voraussetzungen für die notwendige Energiewende müssen erneut geschaffen werden. Die Laufzeitverlängerung im letzten Herbst war falsch und nun sucht die Kanzlerin einen Rückweg zum Ausstieg.
  • Auch die Reform der Bundeswehr verlangt nach konzentrierter Arbeit.

Eine orientierungslose Bundesregierung können sich Deutschland und die Europäische Union im Moment nicht leisten.

Die desolate Entwicklung im schwarz-gelben Bündnis in Berlin macht deutlich, wie wichtig eine starke SPD ist. Deswegen arbeiten Partei und Bundestagsfraktion weiter an einem inhaltlichen und programmatischen Profil um zu zeigen, dass eine alternative Politik zu Schwarz-Gelb möglich ist. Mit ihrem Projekt „Deutschland 2020 – Vollbeschäftigung, Lebensqualität und Fortschritt“ greift die SPD-Bundestagsfraktion die Modernisierungsfragen unseres Landes auf und liefert einen Zukunftsentwurf für Deutschland und Europa.

Lesen Sie dazu und zu den Themen der Sitzungswoche mehr im aktuellen Info-Dienst Nr. 09/2011, den Sie hier herunterladen können.

Wenn Sie den Info-Dienst zukünftig per E- Mail erhalten möchten, schreiben Sie uns eine kurze Mail an oliver.kaczmarek[at]bundestag.de.

Energiewende ist mehr als Raus aus der Atomenergie!

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Vor einem halben Jahr war die Trennlinie in der Energiepolitik der Ausstieg aus der Atomenergie. Dieser wurde von CDU/CSU und FDP gegen jede Vernunft und gegen die SPD aufgegeben. Nun traut man kaum noch seinen Augen, denn diejenigen, die gestern noch eine möglichst lange Laufzeit von Atomkraftwerken für unausweichlich hielten, wollen heute nie dafür gewesen sein.

Der Atomausstieg scheint nun nicht mehr aufzuhalten und das ist auch gut so. Besser späte Erkenntnis bei CDU/CSU als nie. Doch Unterschiede zwischen SPD und schwarz-gelber Koalition in Berlin gibt es in der Energiepolitik dennoch genug. Denn wenn es nur darum ginge, die Atomkraftwerke abzuschalten und möglichst bald zu 100 % Strom aus erneuerbaren Energien zu produzieren, würde die Energiewende als technologischer Wechsel verkümmern. Die Qualität der Energiewende bemisst sich meiner Meinung nach eben auch daran, inwieweit es uns gelingt, die Marktmacht der Großkonzerne aufzubrechen. Etwa 80 % des in Deutschland produzierten Stroms werden von vier Konzernen produziert. Deren Gewinne haben sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten vervielfacht. Die Verbraucherpreise für Strom sind seit 2000 um 50 % gestiegen. Gleichzeitig hat es im letzten Jahr sogar negative Preise für Strom an der Strombörse gegeben. Das zeigt den wenig ausgeprägten Wettbewerb der Stromanbieter in Deutschland zu Lasten der Verbraucher und zu Gunsten der Renditen. Selbst die Bundesnetzagentur sieht Spielräume für die Senkung von Strompreisen.

Doch stattdessen werden steigende Strompreise für die Energiewende prognostiziert. Womöglich entstehen sogar höhere Kosten durch den Neubau von Anlagen und Netzen. Aber höhere Strompreise, um die Renditen durch die Verbraucher zu finanzieren? Und wenn schon höhere Strompreise, warum dann ausgerechnet zu Gunsten derer, die Preissenkungspotenziale nicht an die Verbraucher weiter geben und deren zementierte Marktmacht den Umbau des Energiesektors eher noch behindert hat? Und dürfen die weiterhin die Kontrolle über die Netze ausüben?

Ganz sicher gehören auch die jetzigen Marktteilnehmer zu denen, die man für die Energiewende braucht. Aber nicht, um ihre Marktmacht zu zementieren! Es muss mehr Wettbewerb im Strommarkt geben und deshalb entscheidet sich die Qualität der Energiewende auch darin, ob es gelingt, echten Wettbewerb und Dezentralität herzustellen. Deshalb setze ich mich auch für die wirtschaftliche Betätigung von Stadtwerken ein. Überall dort, wo sie sich zusammen tun und in zukunftsträchtige Energie investieren, kommt auch etwas für die Verbraucher heraus.

1000 Besucher sehen die Ausstellung „25 Jahre nach Tschernobyl“ in Kamen

„Ausstellung „25 Jahre nach Tschernobyl“ hat die Atomkatastrophe
wieder in das Bewusstsein vieler Menschen geholt“

(Kamen, 6.5.2011) Verständnis, Neugier, Anteilnahme – das waren die Reaktionen der meisten Besucher der Ausstellung „25 Jahre  nach Tschernobyl – Menschen, Orte, Solidarität“, die am Freitag im SportCentrum Kamen-Kaiserau zu Ende ging. Die selbst gesteckten Ziele hat der Trägerkreis aus Evangelischer und Katholischer Kirche, Arbeiterwohlfahrt, Bundestagsabgeordnetem Oliver Kaczmarek, DGB-Jugend und Evangelisch-lutherischer Kirchengemeinde in Methler demnach erreicht. Man habe insbesondere die junge Generation ansprechen wollen und diese auch erreicht. Von den annähernd 1000 Besuchern sind  mehr als 500 Besucherinnen und Besucher der Ausstellung als angemeldete Schulklassen aus dem ganzen Kreis Unna durch die Ausstellung geführt worden. Besonders die Gespräche mit den Zeitzeugen Katsiaryna Rineyskaya und Waleri Fjodorowitsch Risowannyi haben die Besucher der Ausstellung beindruckt. Die beiden haben mit den bewegenden Schilderungen aus ihrem Leben mit Tschernobyl Nachdenklichkeit ausgelöst und das Problembewusstsein gegen die Atomenergie geschärft. Ihre Lebensleistung wurde mit großem Respekt aufgenommen. Alle Besucher selbst waren sich einig: Tschernobyl ist eine europäische Katastrophe und diese dauert bis heute an.

Den Abschluss bildete das Konzert „1000 Stimmen gegen das Verdrängen“ unter der Teilnahme von 10 Chören am Donnerstagabend in der gut gefüllten Margaretenkirche in Methler. In verschiedenen Lesungen und Liedern wurde an die Katastrophe von Tschernobyl erinnert. Die beiden Zeitzeugen Katsiaryna Rineyskaya und Waleri Fjodorowitsch Risowannyi haben sich in kurzen Reden für die große Anteilnahme in Deutschland bedankt. Sie fahren beide tief bewegt zurück in ihre Heimatländer und nehmen die Eindrücke vieler Gespräche mit den Schulklassen und anderen Gruppen mit zurück. Insbesondere ihr Bild von der deutschen Jugend sei sehr positiv beeinflusst worden und so versprach Rineyskaya, diesen Eindruck nicht nur zu Hause, sondern „in ganz Weißrußland“ zu verbreiten.

Der Trägerkreis bedankt sich bei allen Beteiligten für die gelungene Durchführung der Ausstellung. Hierzu gehören insbesondere die vielen ehrenamtlichen Helfer, die bei Übersetzung, Ausstellungsführung und Rahmenprogramm geholfen haben. Auch die Mitarbeiter des SportCentrums Kamen-Kaiserau haben die Ausstellung überaus engagiert unterstützt. Es sei festzustellen gewesen, dass die Zahl der Menschen, die bereit seien, sich für andere einzusetzen, also gelebte Solidarität praktizierten, immer noch groß und ermutigend sei. Das will der Trägerkreis auch zum Anlass nehmen, um dauerhaft an Tschernobyl zu erinnern.

Der größte Dank gelte jedoch Katsiaryna Rineyskaya und Waleri Fjodorowitsch Risowannyi. Sie hätten, so der Trägerkreis, mit ihren Gesprächen viele neue Erkenntnisse und Erlebnisse gebracht. Damit hätten sie „den Verstand bewegt und die Herzen berührt“. Beide fliegen an diesem Wochenende zurück in die Ukraine und nach Weißrußland.

Der Dank des Trägerkreises gilt auch den Medien, die die Ausstellung allesamt sehr positiv und intensiv begleitet und damit dazu beigetragen haben, dass Tschernobyl im Kreis Unna nicht in Vergessenheit gerät!

Chancengleichheit für alle Menschen, die hier leben

Die Debatte und das Misstrauen über die integrationspolitische Glaubwürdigkeit der SPD in den letzten Tagen hat gezeigt: die SPD muss beweisen, dass diese Aufgabe hier besser aufgehoben ist und dass wir die besseren und ernsthafteren Angebote machen. Nichts ist für eine Partei so glaubwürdig, wie eine Politik, die das Leben der Menschen verbessert.

Ich kann viele Genossinnen und Genossen verstehen, die enttäuscht sind über den Ausgang des Parteiordnungsverfahrens gegen Thilo Sarrazin. Um es klar zu stellen: einige der von Sarrazin aufgestellten Thesen in seinem Buch verstoßen massiv gegen Grundsätze und Beschlüsse unserer Partei – und damit meine ich nicht den Teil, in dem er Defizite bei der Integration beschreibt. Die krude Vererbungslehre von Intelligenz und Leistung und seine schwer erträglichen Sprachbilder sind es meiner Meinung nach nicht wert, sich darüber weiter auszulassen. Das verletzt nicht nur die Grundsätze meines sozialdemokratischen Grundverständnisses sondern auch den Verlauf zahlloser Biografienin und außerhalb der SPD. Ich werde ganz sicher auch nicht den Ausgang des Schiedsverfahrens rechtfertigen, aber es ist nach unserem Parteienrecht zu akzeptieren.

Viel wichtiger bleibt es aber, jetzt in der SPD um die zu kämpfen, die daran zweifeln, dass die Partei mit diesem Verfahrensausgang ernsthaft für eine verbindliche Integrationspolitik stehen kann. Wir müssen zeigen, dass nicht Sarrazin den Ton in der Integrationsdebatte der SPD bestimmt, sondern die, die tagtäglich für die Integration und Chancengleichheit von Menschen mit Migrationshintergrund stehen. Und das prägt die SPD nach wie vor.

Die SPD im Kreis Unna hat deshalb im vergangenen Jahr eine intensive Debatte über Integration und Chancengleichheit begonnen. Wir haben keine Buchrezension betrieben, sondern sind in die Einrichtungen in unseren Städten gegangen, in denen Integration praktiziert wird, in denen junge Menschen unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund oder ihrer Herkunft gefördert werden. Wir haben die bundes- und landespolitische Debatte begleitet und bei einem Empfang mit Migrantenorganisationen über die Herausforderungen der Integrationspolitik geredet. Die Erkenntnisse dieser Diskussion werden wir in einem Antrag an den Unterbezirksparteitag am 17. September in Unna bündeln und zur Abstimmung stellen.

Ich lade jetzt schon alle Betroffenen und Interessierten dazu ein, sich an dieser Debatte zu beteiligen. Vor Ort, da wo wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in der Verantwortung stehen, werden wir dieses Konzept zum Zusammenleben und für Chancengleichheit wirksam umsetzen. Auf Bundesebene werden wir das Thema zu einem entscheidenden Feld bei der Bundestagswahl 2013 machen.

Ich möchte, dass wir beim Thema Integration zwar auch selbstkritisch nach hinten sehen aber doch vor allem den Blick nach vorne richten und gemeinsam überlegen, was jetzt zu tun ist. Wie können wir Kinder und Jugendliche, die selbst oder deren Eltern einen Migrationshintergrund haben, dabei unterstützen, die Facharbeiter, Techniker und Ingenieure der Zukunft zu werden? Wir beseitigen wir Hindernisse und Diskriminierung beim Eintritt in Beruf und Studium? Wie organisieren wir unser Zusammenleben in einer Gesellschaft, die durch Zuwanderung kulturell und materiell immer reicher geworden ist? Wann machen wir Ernst mit der Doppelten Staatsangehörigkeit? Im Gegensatz zu anderen Parteien, die in letzter Zeit das Thema entdeckt haben, haben wir darüber seit 40, 50 Jahren nicht nur geschwätzt, sondern uns um die Menschen gekümmert und sie ernst genommen. Und das wird auch so bleiben.

Die Diskussion der SPD u.a. um Integration wird ab Anfang Mai auf der Homepage des SPD-Unterbezirks Unna unter www.fortschritt-und-gerechtigkeit.de dokumentiert.

Gastfamilien für Stipendiaten des Deutschen Bundestages und des US-Kongresses gesucht!

Jeden Sommer kommen mit dem Parlamentarischen Patenschafts-Programm (PPP) amerikanische Schülerinnen und Schüler nach Deutschland. Sie möchten das Leben in einer deutschen Familie kennenlernen. Die 16- bis 18-Jährigen besuchen während dieser Zeit eine deutsche Schule und finden so schnell Kontakt zu Gleichaltrigen.

Experiment e.V., eine vom Deutschen Bundestag ausgewählte, gemeinnützige Austauschorganisation für dieses Programm, freut sich über Familien und Alleinerziehende, die junge Gäste aus Amerika für etwa ein Jahr ehrenamtlich aufnehmen. Den Gastfamilien bietet sich die einmalige Gelegenheit, die Welt aus den Augen der amerikanischen Gäste zu erleben. Sie teilen mit ihnen den Alltag, verbringen ihre freie Zeit miteinander und tauschen sich über das Leben in Deutschland und den USA aus.

Der engagierte Einsatz der Gasteltern ist ein unverzichtbarer Grundstein für den Erfolg des Parlamentarischen Patenschafts-Programms, an dem seit 1983 fast 20.000 junge Botschafter ihres Landes teilgenommen haben.

Interessierte können sich ab sofort an Experiment e.V. (Laura Urban, Telefon: 0228/95 72 214, E-Mail: urban@experiment-ev.de) wenden.

Experiment e.V. ist das deutsche Büro der weltweit ältesten Austauschorganisation „The Experiment In International Living“, gegründet 1932 in den USA. Der Verein mit fast 900 Mitgliedern kooperiert u.a. mit dem Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, dem Deutschen Akademische Austauschdienst und dem Goethe-Institut. Die 22 hauptamtlichen Mitarbeiter der Bundesgeschäftsstelle in Bonn werden bundesweit durch fast 500 ehrenamtlich engagierte Personen unter-stützt.