1000 Besucher sehen die Ausstellung „25 Jahre nach Tschernobyl“ in Kamen

„Ausstellung „25 Jahre nach Tschernobyl“ hat die Atomkatastrophe
wieder in das Bewusstsein vieler Menschen geholt“

(Kamen, 6.5.2011) Verständnis, Neugier, Anteilnahme – das waren die Reaktionen der meisten Besucher der Ausstellung „25 Jahre  nach Tschernobyl – Menschen, Orte, Solidarität“, die am Freitag im SportCentrum Kamen-Kaiserau zu Ende ging. Die selbst gesteckten Ziele hat der Trägerkreis aus Evangelischer und Katholischer Kirche, Arbeiterwohlfahrt, Bundestagsabgeordnetem Oliver Kaczmarek, DGB-Jugend und Evangelisch-lutherischer Kirchengemeinde in Methler demnach erreicht. Man habe insbesondere die junge Generation ansprechen wollen und diese auch erreicht. Von den annähernd 1000 Besuchern sind  mehr als 500 Besucherinnen und Besucher der Ausstellung als angemeldete Schulklassen aus dem ganzen Kreis Unna durch die Ausstellung geführt worden. Besonders die Gespräche mit den Zeitzeugen Katsiaryna Rineyskaya und Waleri Fjodorowitsch Risowannyi haben die Besucher der Ausstellung beindruckt. Die beiden haben mit den bewegenden Schilderungen aus ihrem Leben mit Tschernobyl Nachdenklichkeit ausgelöst und das Problembewusstsein gegen die Atomenergie geschärft. Ihre Lebensleistung wurde mit großem Respekt aufgenommen. Alle Besucher selbst waren sich einig: Tschernobyl ist eine europäische Katastrophe und diese dauert bis heute an.

Den Abschluss bildete das Konzert „1000 Stimmen gegen das Verdrängen“ unter der Teilnahme von 10 Chören am Donnerstagabend in der gut gefüllten Margaretenkirche in Methler. In verschiedenen Lesungen und Liedern wurde an die Katastrophe von Tschernobyl erinnert. Die beiden Zeitzeugen Katsiaryna Rineyskaya und Waleri Fjodorowitsch Risowannyi haben sich in kurzen Reden für die große Anteilnahme in Deutschland bedankt. Sie fahren beide tief bewegt zurück in ihre Heimatländer und nehmen die Eindrücke vieler Gespräche mit den Schulklassen und anderen Gruppen mit zurück. Insbesondere ihr Bild von der deutschen Jugend sei sehr positiv beeinflusst worden und so versprach Rineyskaya, diesen Eindruck nicht nur zu Hause, sondern „in ganz Weißrußland“ zu verbreiten.

Der Trägerkreis bedankt sich bei allen Beteiligten für die gelungene Durchführung der Ausstellung. Hierzu gehören insbesondere die vielen ehrenamtlichen Helfer, die bei Übersetzung, Ausstellungsführung und Rahmenprogramm geholfen haben. Auch die Mitarbeiter des SportCentrums Kamen-Kaiserau haben die Ausstellung überaus engagiert unterstützt. Es sei festzustellen gewesen, dass die Zahl der Menschen, die bereit seien, sich für andere einzusetzen, also gelebte Solidarität praktizierten, immer noch groß und ermutigend sei. Das will der Trägerkreis auch zum Anlass nehmen, um dauerhaft an Tschernobyl zu erinnern.

Der größte Dank gelte jedoch Katsiaryna Rineyskaya und Waleri Fjodorowitsch Risowannyi. Sie hätten, so der Trägerkreis, mit ihren Gesprächen viele neue Erkenntnisse und Erlebnisse gebracht. Damit hätten sie „den Verstand bewegt und die Herzen berührt“. Beide fliegen an diesem Wochenende zurück in die Ukraine und nach Weißrußland.

Der Dank des Trägerkreises gilt auch den Medien, die die Ausstellung allesamt sehr positiv und intensiv begleitet und damit dazu beigetragen haben, dass Tschernobyl im Kreis Unna nicht in Vergessenheit gerät!