Berlin unterirdisch – Gesprächskreis Teilzeitberliner erkundet den Fichtebunker

Als Bundestagsabgeordneter verbringt Oliver Kaczmarek rund 21 Wochen im Jahr in Berlin. Gemeinsam mit seinem Kollegen, Michael Groscheck, hat er im letzten Jahr den sozialdemokratischen Gesprächskreis zum Alltag in der Hauptstadt ins Leben gerufen. Mit dem neuen Format wollen sie sich und anderen Abgeordneten die Möglichkeit geben „unseren zweiten Wohnsitz besser kennen zu lernen“.

Dieses Mal ging es mit dem Verein der Berliner Unterwelten in den Fichtebunker nach Kreuzberg. Der Bunker, der ursprünglich ein Gasometer war, ist über 120 Jahre alt und erzählt ein gutes Stück Berliner Geschichte.

Ende 1940 wurde der Gasometer zusammen mit zwei weiteren zu Großbunkern für jeweils etwa 6.000 Personen umgebaut. Es entstand ein Komplex mit sechs Ebenen, die jeweils über 120 Kammern verfügten. Während der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg, die stetig an Heftigkeit zunahmen, fanden sich immer mehr Menschen in dem Bunker ein. Nach Berichten der Luftschutzwarte hielten sich bei dem Luftangriff in der Nacht vom 2. zum 3. Februar 1945 etwa 30.000 Menschen im Fichtebunker auf. Anschließend diente der Bunker als Altersheim, Jugendarrestanstalt und zuletzt als Asyl für Obdachlose, in dem man für 2,50 DM pro Tag/Nacht eine Kammer mieten konnte.

Im Fichtebunker

Heute sind auf dem Dach des Bunkers luxuriöse Häuser und Wohnung entstanden. Damit symbolisiert der Bunker die Wandlung des Stadtviertels vom ehemaligen Arbeiterviertel zum gut bürgerlichen Wohnviertel. Die Gentrifizierung ist auch in Kreuzberg angekommen und viele Anwohner haben Angst vor steigenden Mieten. Ein Phänomen, dass in vielen Städten in Deutschland aktuell ist.

Weitere Informationen zur Arbeit des Vereins Berliner Unterwelten und zum Fichtebunker finden Sie unter: http://berliner-unterwelten.de

Vor dem Fichtebunker

2 Kommentare
  1. Reinhardt, Heinz sagte:

    Ich bin nicht der „Herr Heinz“ sondern das SPD-Mitglied Reinhardt aus Holzwickede.
    Allerdings bin ich vor knapp einem Jahr verzogen nach 44141 Dortmund, Himpendahlweg 1

    Ich habe es ihm längst auch persönlich gesagt, dass ich die regelmäßigen Berichte von Oliver Kaczmarek aus Berlin für eine ganz hervor ragemde informative und beispielhafte Basisarbeit halte. — Wir haben sehr gut daran getan, ihn zu wählen.

    Ich bleibe also weiter Interessiert ! Gruß Heinz Reinhardt

    • Oliver Kaczmarek sagte:

      Lieber Heinz, vielen Dank für deinen Kommentar und das Lob. Selbstverständlich bleibst du auch Abonnent des Info-Dienstes, obwohl dein Wohnsitz sich nach Dortmund verlagert hat. Wenn etwas nicht klappen sollte, dann bitte kurze E-Mail an mein Büro. Freundschaft! Oliver Kaczmarek

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