Gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen fördern

Gesundheitsfördernde und präventive Politik für Kinder und Jugendliche setzt die Verzahnung verschiedener Fördersysteme und den Ausbau von sozialer Infrastruktur voraus. Die SPD-Bundestagsfraktion fordert die Bundesregierung in einem Antrag auf, gemeinsam mit den Ländern die Zusammenarbeit zwischen Kinder- und Jugendhilfe, Gesundheitswesen und Behindertenhilfe zu regeln. Ein bundeseinheitliches Präventionsgesetz ist vonnöten.

Junge Menschen sollen unabhängig von Behinderung, sozialer Lage und ethnischer Herkunft durch die Kinder- und Jugendhilfe gefördert werden. Das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ darf nicht gekürzt werden. Ein nationaler Bildungspakt soll die Infrastruktur für Kinder und Jugendliche verbessern. Die Ausgaben für Bildung müssen gesteigert und Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur ausgebaut werden. Darüber hinaus soll der Nationale Aktionsplan „Für ein kindergerechtes Deutschland 2005-2010“ fortgeschrieben werden. Kinderrechte sind im Grundgesetz zu verankern.

Den Antrag der SPD-Bundestagsfraktion finden Sie unter: http://dip.bundestag.de/btd/17/031/1703178.pdf

Nominierung für die Bundestagswahl 2013

Mit einem riesigen Vertrauensbeweis hat die SPD im Kreis Unna mich am 20. September erneut zum Bundestagskandidaten gewählt. 95,9% der Delegierten aus Bergkamen, Bönen, Fröndenberg, Holzwickede, Kamen, Schwerte und Unna haben mir dabei ihre Stimme gegeben. Meine Partei hat mir damit fantastisch den Rücken für die Bundestagswahl 2013 und für die bisherige Arbeit gestärkt.

Der Wahlkampf ist zwar noch weit entfernt, aber die SPD hat damit Klarheit geschaffen: sie will entschlossen den Wahlkreis mit mir gewinnen und ein gutes Stimmenpolster für den Regierungswechsel in Berlin herausholen. Ein Glückwunsch geht auch an Michael Thews aus Lünen, der die Kandidatur im Wahlkreis Hamm – Unna II gewonnen hat, und mit dem ich in der 18. Wahlperiode des Bundestags den Kreis Unna gemeinsam als direkt gewählte Bundestagsabgeordnete vertreten möchte.

Auf der Delegiertenkonferenz in der Kamener Stadthalle habe ich einige Themenschwerpunkte der Arbeit im Bundestag für den Kreis Unna skizziert und Bilanz gezogen. Die Rede können Sie hier nachlesen.

Bundestagswahl 2013: Ich bin dabei

Mit einem riesigen Vertrauensbeweis hat die SPD im Kreis Unna mich am vergangenen Donnerstag erneut zum Bundestagskandidaten gewählt. 95,9% der Delegierten aus Bergkamen, Bönen, Fröndenberg, Holzwickede, Kamen, Schwerte und Unna haben mir dabei ihre Stimme gegeben. Meine Partei hat mir damit fantastisch den Rücken für die Bundestagswahl 2013 und für die bisherige Arbeit gestärkt.

Der Wahlkampf ist zwar noch weit entfernt, aber die SPD hat damit Klarheit geschaffen: sie will entschlossen den Wahlkreis mit mir gewinnen und ein gutes Stimmenpolster für den Regierungswechsel in Berlin herausholen. Ein Glückwunsch geht auch an Michael Thews aus Lünen, der die Kandidatur im Wahlkreis Hamm – Unna II gewonnen hat, und mit dem ich in der 18. Wahlperiode des Bundestags den Kreis Unna gemeinsam als direkt gewählte Bundestagsabgeordnete vertreten möchte.

Auf der Delegiertenkonferenz in der Kamener Stadthalle habe ich einige Themenschwerpunkte der Arbeit im Bundestag für den Kreis Unna skizziert und Bilanz gezogen. Die Rede veröffentliche ich nachstehend:

Im Zentrum für Information und Bildung in Unna ist derzeit auf meine Einladung hin die Wanderausstellung des Deutschen Bundestags zu sehen. Täglich sind dort etwa 300 Menschen zu Gast, viele davon in Schulklassen. Der Bundestag will damit einen Beitrag zur Transparenz von Politik leisten. Auf die Menschen zugehen, das Gespräch suchen – ganz einfach da sein: über Politik reden und ein offenes Ohr für die Sorgen und die Kritik haben. Das ist das Prinzip des Roten Rucksacks, für das ich seit vier Jahren werbe. Nicht nur an Wahltagen sondern immer über Politik reden, so wie wir es aus der Ratsarbeit auch kennen.

Aus meiner Arbeit könnte ich weitere Beispiele nennen: die Tschernobyl-Ausstellung, die jährliche Innovationstour durch Betriebe, die Praxistage – ob in Schulen oder im Krankenhaus oder wie demnächst bei der Polizei, die Wanderungen, die Fachgespräche und die Bürgersprechstunden unter freiem Himmel – ich habe in den vergangenen vier Jahren das Gespräch mit den Menschen vor Ort so oft wie möglich gesucht.

Der Plenarsaal des Deutschen Bundestags und die Reden dort sind nur das eine Standbein eines Abgeordneten. Man braucht aber noch ein zweites Standbein im Wahlkreis, wo man mit den Menschen reden kann. Es ist mir wichtig, nicht nur auf dem Berliner Bein zu stehen, sondern auch und vor allem auf dem Wahlkreisbein. Das ist das Prinzip meiner Arbeit in den vergangenen vier Jahren gewesen und das möchte ich, wenn ihr mir heute erneut vertraut, weitere vier Jahre fortsetzen!

(Danke)
An dieser Stelle möchte ich deshalb meinen Dank zum Ausdruck bringen. Denn über dem ganzen Projekt steht mein Name als Überschrift. Aber dahinter stehen noch eine ganze Menge Leute. Denen gilt mein aufrichtiger Dank und zwar am Anfang denen, mit denen ich persönlich am engsten zusammenarbeite, meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Unna und Berlin. Ihr tut viel mehr als ich erwarten kann, um mich zu unterstützen und ihr helft mit, dass die SPD im Kreis Unna Erfolg hat. Ich danke Yeliz Bercht, Verena Jung, Mechthild Dierse, Henning Tillmann, Gökcen Kuru, Jan Siebert und Silvana Berger.

Ich danke auch Aki Kurtbas, Saskia Jokisch und Sebastian Laaser, die in unserer Bürogemeinschaft in Unna die SPD und damit auch meine Arbeit unterstützen.

Nicht vergessen möchte ich auch meine Familie und meine Freunde, die meine Arbeit nicht nur durch Verzicht auf gemeinsame Freizeitaktivitäten sondern auch durch aktive Wahlkampfhilfe unterstützt haben – unabhängig davon wie sie zur SPD stehen.

Ein besonderer Dank gilt jedoch euch allen, liebe Genossinnen und Genossen. Ich weiß es zu schätzen, wenn Genossinnen und Genossen Info-Stände für mich aufbauen, Veranstaltungen und Wanderungen besuchen, mir Anregungen oder ein kritisches Feedback geben. Deshalb fühle ich mich auch zu allererst euch verpflichtet: meiner Partei. Ich danke euch allen und bitte euch auch, das den Ortsvereinen auszurichten. Wir haben gemeinsam etwas geschafft – und das war gut für die SPD!

(Viel gelernt in vier Jahren)
Ich gebe zu, ich habe als Abgeordneter viel Neues gelernt über meinen Wahlkreis. In unseren Städten gibt es ein großes soziales Engagement. Unglaublich viele Menschen engagieren sich ehrenamtlich, in den Naturschutzverbänden, in den Gewerkschaften, den Kirchen und den Wohlfahrtsverbänden – um nur einige Beispiele zu nennen. Sie sind unser Kapital. Sie kümmern sich darum, dass kein Mensch zurückbleibt. Und die Politik der SPD unterstützt alle diese Verbände und Vereine, damit sie sich für andere Menschen einsetzen können – in den Räten, im Kreistag, aber auch im Landtag, im Bundestag und sogar im Europäischen Parlament. Politik ist ein Teamspiel und egal wo wir sitzen, wir sind alle Kreis Unna und deshalb können sich die Menschen in unseren Städten auch auf uns, auf die SPD, verlassen.
Es gibt aber auch Probleme, die wir oft nicht alleine lösen können. Überall in Deutschland nimmt die Ungleichheit zu. Der Entwurf für den neuen Armuts- und Reichtumsbericht zeigt alarmierende Befunde: Inzwischen besitzen die reichsten zehn Prozent der Haushalte mehr als die Hälfte des gesamten Vermögens. Die untere Hälfte der Haushalte verfügt dagegen nur über gut ein Prozent des Nettovermögens. Es ist bezeichnend, dass der FDP-Wirtschaftsminister den Bericht blockiert. Denn er beschreibt, was Rösler nicht wahrhaben will und er fordert, was alle für richtig halten: die Heranziehung höchster Vermögen an der Steuerlast! Rösler will die Wahrheit unterdrücken, weil es der FDP keine Wählerstimmen bringt. Das ist die Wahrheit.

(Gute Arbeit ist das Kernthema)
Die soziale Spaltung wollen wir nicht widerspruchslos hinnehmen. Wir wollen gleiche Chancen für alle Menschen! Und das unabhängig  davon, wo man geboren wurde, wie viel Geld die Eltern haben oder ob Mann oder Frau.

Wir sind auf unserem Weg auch Irrtümern aufgesessen und haben Fehler gemacht. Dafür haben uns viele Wählerinnen und Wähler 2009 das Vertrauen entzogen. Das haben wir verstanden und einige Dinge verändert. Jetzt wollen wir das Vertrauen derjenigen zurückgewinnen, die von uns enttäuscht waren und wir wollen alle überzeugen, die wie wir an die freie und gleiche Gesellschaft glauben, die für Fortschritt und Gerechtigkeit stehen und die die wirtschaftlichen und globalen Herausforderungen zuversichtlich annehmen wollen!

Die SPD stellt sich neuen Herausforderungen und verkennt soziale und wirtschaftliche Realität nicht, aber wir nehmen es nicht hin, dass Armut, Ungleichheit und Unsicherheit zunehmen!

Unsere wichtigste Aufgabe ist deshalb: gute Arbeit für alle Menschen, von der man anständig leben kann! Wir finden uns nicht damit ab, dass 7,5 Mio. Menschen prekär beschäftigt sind. Es ist ein gesellschaftlicher Skandal ist, dass allein im Kreis Unna etwa 3.500 Menschen arm trotz Arbeit sind, dass etwa 2.500 von ihnen den ganzen Tag arbeiten gehen und trotzdem so wenig verdienen, dass sie Anspruch auf Hartz IV haben. Deshalb treten wir weiter für den gesetzlichen Mindestlohn ein – ohne wenn und aber!

Mir ist ein weiteres Thema in diesem Zusammenhang wichtig. Der Fachkräftemangel in den Betrieben wird immer offensichtlicher. Wir werden immer weniger Menschen in Deutschland und müssen deshalb jetzt dafür sorgen, dass jeder junge Mensch eine faire Chance auf Ausbildung und Beruf bekommt. Im vergangenen Jahr hat nur die Hälfte aller Jugendlichen mit dem Wunsch, eine Ausbildung zu beginnen, im dualen System einen Platz gefunden. Viele Jugendliche brauchen nach der Schule noch weitere Unterstützung und Qualifizierung. Deshalb ist es falsch, dass die Bundesregierung gerade in diesem Bereich bei der aktiven Arbeitsmarktpolitik Mittel im Umfang von bis zu 8 Mrd. Euro streichen will. Wir spüren die Auswirkungen dieser Kürzungen auch hier im Kreis Unna. Dabei können wir es uns nicht erlauben, auch nur ein Kind oder einen Jugendlichen zurückzulassen, wenn wir alle weiterhin in Wohlstand leben wollen.

Leider ist die Jugendarbeitslosigkeit weiterhin höher als die Arbeitslosigkeit insgesamt. Fast die Hälfte aller Neueinstellungen in den Betrieben erfolgt befristet. Mehr als ein Drittel aller Auszubildenden stehen nach der Abschlussprüfung auf der Straße. Viele finden nur Jobs in Leiharbeit, Teilzeit oder werden im Niedriglohnsektor schlecht bezahlt. Hier sind die Tarifparteien gefordert. Aber auch die Politik. Wir können auch etwas tun mit einer sinnvollen Begrenzung von Leih- und Zeitarbeit oder mit der Abschaffung der sachgrundlosen Befristung. Nur dürfen wir nicht weiter zusehen, wie sich der Fachkräftemangel vergrößert und gleichzeitig die Zuversicht junger Menschen, eine Familie zu gründen, schwindet. Sie brauchen dafür eine verlässliche Perspektive in Arbeit.

(Ein Wort zur Rente)
Auf der Bundestagsausstellung war ich über eine Sache überrascht. In fast jeder Fragerunde haben sich vor allem die Schülerinnen und Schüler der Berufskollegs zum Thema Rente gemeldet. Sie machen sich ernsthaft Sorgen, wie sie im Alter nach einem Arbeitsleben, das ja noch vor ihnen liegt, über die Runden kommen sollen. Das zeigt, wie weit mittlerweile die Verunsicherung in die Mitte der  Arbeitnehmerschaft vorgedrungen ist.

Deshalb ist die aktuelle Rentendiskussion in der SPD wichtig. Der Parteivorstand hat vollkommen recht, wenn er betont: Altersarmut ist die Folge von Erwerbsarmut! Es ist daher unsere erste Aufgabe, für gute und anständig bezahlte Arbeit zu sorgen, damit überhaupt erst Rentenansprüche entstehen.

Es ist aber auch richtig, dass die Normalerwerbsbiografie, wie sie noch für meinen Vater als Bergmann galt, nicht mehr für alle gilt. Ich mache mir vor allem um die Sorgen, die ab 2030 in Rente gehen und heute schon Phasen von Arbeitslosigkeit überwinden müssen, die in Leih- und Zeitarbeit sind, die nach der Erziehungszeit nur schlecht wieder Anschluss an die Erwerbsarbeit finden oder die versuchen, mit Minijobs zurechtzukommen.

Machen wir uns nichts vor: wir reden hier nicht nur aber insbesondere über ein Problem der Altersarmut von Frauen. Deshalb ist der Vorschlag der Bundesarbeitsministerin völlig am Problem vorbei, wenn sie vorschlägt, die Verdienstgrenze bei Minijobs von 400 auf 450 € anzuheben. Statt z.B. durch eine Höchststundenzahl für Minijobs diese sinnvoll zu begrenzen, lädt sie geradezu dazu ein, weitere reguläre Jobs in Minijobs umzuwandeln und damit insbesondere immer mehr Frauen in die Altersarmut zu treiben! Das ist der falsche Weg!

Wir können und müssen über vieles in der Rente reden. Es geht um 2030 und später. Wir wollen die Lasten für alle Generationen gerecht verteilen und den Menschen Angst vor Altersarmut nehmen. Ein Punkt scheint mir dabei aber im Moment besonders wichtig: Ein Rentenniveau von 43% vom letzten Nettoentgelt wird für zu viele Berufsgruppen Altersarmut bedeuten. Deshalb müssen wir uns dieser Frage ideologiefrei stellen! Wenn wir alle Berufsgruppen in die Rentenversicherung einbeziehen, über Bemessungsgrenzen diskutieren und das Geld, was wir für eine kapitalgedeckte Säule (Betriebsrente) oder für die Grundsicherung im Alter ausgeben müssten, in die solidarische Rentenversicherung geben, müssten sich auch Freiräume für ein Rentenniveau oberhalb von 43 % ergeben. Dafür werbe ich.

(Faire Chancen durch Bildung)
Ich bin mit 18 Jahren als Schülervertreter in die SPD eingetreten. Als Jusos sind wir damals für mehr Gerechtigkeit im Bildungswesen eingetreten. Heute bin ich Mitglied des Bildungsausschusses des Deutschen Bundestags und muss feststellen: fast 25 Jahre später sind wir immer noch die Industrienation, in der der Bildungserfolg junger Menschen am meisten vom Geldbeutel der Eltern abhängt. Auch wenn wir schon vieles erreicht haben, damit darf sich die SPD niemals abfinden!

In diesem Feld sind die Unterschiede zwischen uns und der schwarz-gelben Bundesregierung überdeutlich. Wir wollen zum Beispiel, dass der Bund beim Aufbau von 7.000 neuen Ganztagsschulen mithilft. Dafür hat die SPD-Fraktion ein sauber durchgerechnetes Konzept vorgelegt, dass wir sofort umsetzen können, wenn wir die Wahl gewinnen. Es geht uns darum, dass wir die beste Bildung für alle Kinder und Jugendlichen an allen Orten des Landes gebührenfrei zur Verfügung stellen können. Hannelore Kraft und die NRW SPD haben das vorgemacht: wir haben das letzte Kindergartenjahr beitragsfrei gestellt und die Studiengebühren abgeschafft! Früh investieren, damit später weniger repariert werden muss – das ist der richtige Weg für mehr Chancengleichheit!

Genau das wollen CDU und CSU aber verhindern. Sie wollen eine Prämie dafür einführen, dass Kinder nicht in den Kindergarten gehen und dass Frauen nicht arbeiten gehen, wenn sie Kinder haben! Das geht aber an jeder Wirklichkeit vorbei! Denn wir wissen doch alle, dass viele Kinder, für die der Kindergartenbesuch besonders wichtig ist, gar nicht mehr kommen würden, wenn ihre Eltern dafür Geld bekämen. Mit den 2 Mrd. Euro, die das Betreuungsgeld kostet, könnten wir 160.000 Kita-Plätze zusätzlich finanzieren.

Das ist irre. Wir haben doch in Deutschland nicht den Bildungsaufbruch in der sozialliberalen Koalition begonnen und mit Rot-Grün fortgesetzt, wir haben doch nicht die Frauenbewegung unterstützt, damit die jetzt die Gesellschaft mit Steuermitteln in ihr Familienbild aus der Mitte des letzten Jahrhunderts führen! Das Betreuungsgeld ist sozialpolitisch, gleichstellungspolitisch, bildungspolitisch und auch ökonomisch der falsche Weg und deshalb werden wir es nach der Wahl abschaffen!

Vor vier Jahren hat die Bundeskanzlerin die Bildungsrepublik Deutschland versprochen. Die Wahrheit ist aber immer noch, dass wir zu wenige und zu wenige gut ausgestattete Ganztagsbetreuungsplätze haben, zu wenige Ganztagsschulen, dass Vorlesungen in Autohäusern und Kinosälen stattfinden und Abertausende Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz möchten, keinen bekommen.

Kein Mensch versteht mehr, warum der Bund und die Länder in der Bildung nicht zusammen arbeiten dürfen. Wenn wir eine echte Bildungsrepublik wollen, dann müssen wir dafür sorgen, dass der Bund wieder mitsprechen kann bei den großen Bildungsaufgaben und den Kommunen Geld zur Verfügung stellen kann. Dafür müssten wir nur das Grundgesetz ändern.

Die Menschen wollen das, unsere Bundesländer auch, aber Merkel und die Union weigern sich. So wird das garantiert nichts mit der Bildungsrepublik! Dafür brauchen wir einen anderen Kurs und das geht nur mit einer anderen Regierung.

(Rot-Grün ist machbar)
Am 15. oder 22. September wird voraussichtlich der nächste Bundestag gewählt. Wir wollen die Wahl gewinnen. Es ist richtig: wir wollen regieren und nicht mitregieren! Wir wollen das Kanzleramt und nicht den Vize-Kanzler. Und deshalb muss hier klar gestellt werden: das geht nicht in einer Großen Koalition!

Der Unterschied zwischen SPD und CDU wird in vielen Feldern deutlich, vor allem aber darin, wie sie mit Geld umgehen. Die CDU weigert sich, den Kita-Ausbau zu beschleunigen, bremst weiter bei den Stadtfinanzen und spart in der Arbeitsmarktpolitik bei den Schwächsten auf dem Arbeitsmarkt. Auf der anderen Seite waren sie aber großzügig gegenüber reichen Erben und den Hoteliers, den Mövenpicks dieser Welt. Bei den Schwarzen und den Gelben ist es immer das Gleiche: bei den Schwächsten nehmen und der eigenen Klientel geben. Das muss aufhören. Eine Regierung ist für das ganze Land da und nicht nur für die eigene Parteiklientel!

(150 Jahre SPD)
Wir sind die älteste Partei Deutschlands. Im nächsten Jahr werden wir 150 Jahre alt. Unsere Genossinnen und Genossen haben Verboten, Kriegen und Diktaturen widerstanden. Unsere Geschichte und unsere Werte geben uns Orientierung im politischen Geschäft. Wir dürfen als Partei niemals vergessen, warum wir gegründet wurden und wo wir herkommen.

Viele soziale Konflikte erscheinen heute im neuen Gewand. Und deshalb bleibt es richtig: Fortschritt und Gerechtigkeit ist das wofür wir eintreten. Wir wollen eine freie und gleiche Gesellschaft, wirtschaftlich ausgeglichen und stabil, eine Gesellschaft die der Zukunft optimistisch entgegen sieht.

Deshalb lasst es uns als Ansporn nehmen, im Jahr unseres 150jährigen Bestehens um die Verantwortung für das Regieren in Deutschland zu kämpfen. Es wäre mir eine Freude und eine Ehre, mit euch gemeinsam, diesen Wahlkampf führen und gewinnen zu können. Dafür bitte ich euch um euer Vertrauen.

Wanderausstellung des Deutschen Bundestages im zib Unna zu besichtigen

Bundestagsabgeordneter Oliver Kaczmarek eröffnete heute vor rund 60 Gästen die Wanderausstellung des Deutschen Bundestages im Zentrum für Information und Bildung Unna (kurz: zib).

Auf Initiative des Bundestagsabgeordneten Oliver Kaczmarek ist die Wanderausstellung des Deutschen Bundestages vom 17. bis 21. September im Zentrum für Information und Bildung (zib) in Unna zu sehen. Die Ausstellung fördert den Dialog zwischen den Abgeordneten und den Bürgerinnen und Bürgern. In besonderer Weise werden die Aufgaben und die Arbeitsweise des Parlaments und seiner Mitglieder vermittelt. Auf zwanzig Schautafeln werden alle wesentlichen Informationen des Deutschen Bundestages gezeigt. Filme, multimediale Anwendungen und der Internetauftritt stehen über zwei Computerterminals zur Verfügung.

„Mir geht es darum, im Rahmen der Ausstellung ein realistisches Bild von den Abläufen und vom Alltag im Parlament zu zeichnen. Damit möchte ich auch dazu beitragen, die gelegentlich thematisierte Distanz zwischen den Institutionen und Akteuren der Demokratie und den Menschen zu verringern. Daher lade ich die Bürgerinnen und Bürger, insbesondere aber Schülerinnen und Schüler und junge Leute zum Besuch der Ausstellung ein“, so Oliver Kaczmarek, der sich freut, die Ausstellung in Kooperation mit der VHS Unna im Kreis Unna präsentieren zu können.

Im Rahmenprogramm der Ausstellung gibt es darüber hinaus eine Veranstaltung zum Thema „Freiheit und Demokratie in der digitalen Gesellschaft“. Hier geht es um die Frage, welche neuen Chancen für Demokratie und Freiheit durch das Internet entstehen und wie diese begrenzt und teilweise bedroht werden. Diese findet statt am Dienstag, 18. September um 19:00 Uhr im Zentrum für Information und Bildung (zib) in Unna.

Die Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 17. 09. bis 20. 09.: 08:00 Uhr bis 18:30 Uhr
Freitag, 21. 09.: 08:00 Uhr bis 14:00 Uhr

Terminanfragen für Gruppenführungen oder Gespräche mit dem Abgeordneten nimmt das Bürgerbüro entgegen:
Telefon 02303 25314-30 oder E-Mail: oliver.kaczmarek@wk.bundestag.de.

 

Bilder von der Eröffnung der Ausstellung (Bilder zum Vergrößern anklicken):

             

 

„Demokratie und Bürgerbeteiligung im Kreis Unna“ – Die 15. Roter Rucksack Wanderung in Schwerte

Unter dem Motto „Demokratie und Bürgerbeteiligung im Kreis Unna“  beendete der heimische Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek (SPD), sein Roter Rucksack Wanderprogramm 2012 in Schwerte.

Bei der insgesamt 15. Roter Rucksack Wanderungen seit 2009 gingen rund 35 Wanderer mit Oliver Kaczmarek  am vergangenen Samstag vom Ergster Bahnhof zur Rundwanderung durch Schwerte los. Bei der ersten Etappe im Schwerter Elsebad wurde die Wandergruppe von Thomas Wild, Vorsitzender des Fördervereins Bürgerbad Elsetal e.V.,  begrüßt und durch das Bad geführt. Anschließend ging es zum Waldstadion Bürenbruch, wo der SG Eintracht Ergste 1884 e.V. beheimatet ist. Bei Kaffe und Kuchen begrüßte der Vorsitzende des Sportvereins, Dirk Kienitz, die Wanderer und stellte die Arbeit des SG Eintracht Ergste 1884 e.V. vor. Zum Abschluss besichtigte die Wandergruppe die Obstwiese der AGON Schwerte.

Videostatement von Oliver Kaczmarek zur Wanderung in Schwerte:

 

Einige Bilder der Wanderung in Schwerte (zum Vergrößern anklicken):

Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012  Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012

Bundeshaushalt 2013 und ESM – Zur Sitzungswoche vom 10.-14.September 2012

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Die parlamentarische Sommerpause ist vorbei. Nun hat der Deutsche Bundestag seine Arbeit wieder aufgenommen und sich in der ersten Sitzungswoche in erster Lesung mit dem Bundeshaushalt 2013 beschäftigt.

Darüber hinaus war diese Woche von großer Bedeutung für die Zukunft Europas. Das mit Spannung erwartete Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) hat am Mittwoch für Beruhigung gesorgt. Hannelore Kraft trifft den Nagel auf den Kopf, wenn sie sagt: „Die Lösung unserer Probleme ist mehr Europa, nicht weniger.“ Der 12. September hat Sicherheit für Europa gebracht. Nur wenn wir Europa stabilisieren, bleibt auch Deutschland stabil. Das ist wichtig für Millionen Arbeitnehmer in Deutschland, deren Jobs vom Export abhängen. Zudem hat das Bundesverfassungsgericht mit seiner Entscheidung die Parlamentsrechte gestärkt.

Die Themen dieser Sitzungswoche habe ich im folgenden Infodienst für Sie zusammen gefasst.

Mit freundlichen Grüßen

Oliver Kaczmarek

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Die Themen:

1. Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum ESM
2. Bundeshaushalt 2013
3. Bundestagsausstellung vom 17. bis 20. September in Unna
4. Nominierung der SPD-Bundestagskandidaten am 20. September

Alphabetisierungsarbeit vor Ort würdigen

Anlässlich eines Besuchs des Alphabetisierungsträgers AOB in Berlin im Nachgang zum Weltalphabetisierungstag der UNESCO am 08.09.12 erklären der bildungs- und forschungspolitische Sprecher Dr. Ernst Dieter Rossmann und der zuständige Berichterstatter Oliver Kaczmarek:

Für die SPD-Bundestagsfraktion ist die Förderung der Alphabetisierungsarbeit ein politisches Anliegen von hoher Priorität. Mit einem Besuch des Arbeitskreises Orientierungs- und Bildungshilfe e.V. in Berlin (AOB) würdigten die Bildungspolitiker/-innen der SPD-Bundestagsfraktion die praktische Arbeit vor Ort und das besondere ganzheitliche Konzept des AOB, der 1977 als erster Verein in Deutschland mit der Alphabetisierungsarbeit von Jugendlichen und Erwachsenen begann. Beim AOB sind nicht nur das Lese- und Schreibtraining, sondern auch psychologische Hilfestellung und soziale Beratung wichtige Bestandteile der Alphabetisierungsarbeit, flankiert von einer guten Vernetzung mit anderen Einrichtungen vor Ort, die immer wieder dafür sensibilisiert werden müssen, Analphabetismus zu erkennen und den Betroffenen die passenden Angebote zu vermitteln.

Deutlich wurde beim Besuch auch, wie wichtig eine dauerhafte verlässliche Finanzierung für die Träger ist. Die SPD-Bundestagsfraktion fordert deshalb die Schaffung dauerhafter und tragfähiger Strukturen für die Alphabetisierungsträger, eine schrittweise Erhöhung der Anzahl der Kursplätze für Alphabetisierung und Grundbildung von 30.000 auf mindestens 100.000 jährlich und ein höheres finanzielles Engagement des Bundes mit 50 Millionen € im Jahr. Wir brauchen eine nationale Alphabetisierungsdekade mit konkreten Zielvorgaben.

Politik in einfacher Sprache

Die SPD-Bundestagsfraktion übersetzt ihren Antrag zur Alphabetisierungsarbeit in Deutschland in „Einfache Sprache“

Zum internationalen Weltalphabetisierungstag der UNESCO am 08. September erklären die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dagmar Ziegler, der bildungs- und forschungspolitische Sprecher Dr. Ernst Dieter Rossmann und der zuständige Berichterstatter Oliver Kaczmarek:

Die SPD-Bundestagsfraktion hat ihren aktuellen Antrag „Alphabetisierung und Grundbildung fördern – Für eine nationale Alphabetisierungsdekade“ (Drs. 17/9564) in „Einfache Sprache“ übersetzt. „Einfache Sprache“ arbeitet mit leichten Wörtern, einfachem Satzbau und vermeidet Passivkonstruktionen und Füllwörter. „Einfache Sprache“ ist eine Möglichkeit, Menschen, die Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben haben, zu erreichen.

Die immens hohe Zahl funktionaler Analphabeten in Deutschland – 7,5 Millionen – muss endlich reduziert werden. Die eingeschränkte gesellschaftliche Teilhabe von Menschen, die nicht richtig lesen und schreiben können, muss ein Ende haben. Deswegen fordern wir eine Alphabetisierungsdekade, eine gemeinsame Kraftanstrengung aller relevanten Akteure aus Politik, Wirtschaft, Medien und Verbänden, um schrittweise die Zahl der Menschen mit Lese- und Rechtschreibschwäche in Deutschland zu verringern.
Anfang 2011 hat Bundesbildungsministerin Annette Schavan angekündigt, einen gesellschaftlichen Pakt für Alphabetisierung und Grundbildung zu initiieren. Viel blieb von der Ankündigung nicht übrig. Zwar gibt es inzwischen eine gemeinsame Vereinbarung mit den Ländern, doch diese weisen kaum konkrete Zahlen und Ziele auf. Statt auch finanziell eine Vorreiterrolle einzunehmen, schiebt die Bundesregierung die Verantwortung über wesentliche Maßnahmen auf die Länder und Kommunen ab. Dies ist keine wirksame Hilfe für die 7,5 Millionen funktionalen Analphabeten.

Unsere Kernforderungen sind:
• Alphabetisierung muss als eine herausragende bildungspolitische Herausforderung gesamtgesellschaftlich verstanden werden. Daher fordern wir eine nationale Alphabetisierungsdekade mit konkreten Projekten und klaren Zielvorhaben

• Die Zahl der funktionalen Analphabeten in Deutschland von derzeit 7,5 Millionen Menschen muss absehbar halbiert werden. Dazu müssen dauerhafte und tragfähige Strukturen als Teil des allgemeinen Weiterbildungssystems in Deutschland aufgebaut und gestärkt werden.

• Wir verfolgen das Ziel, schrittweise die Anzahl der Kursplätze für Alphabetisierung und Grundbildung an den Volkshochschulen und weiteren Trägern auf mindestens 100.000 jährlich zu erhöhen. Dazu bedarf es einer verbindlichen Vereinbarung über den dauerhaften Mitteleinsatz der jeweiligen politischen Ebene. Wir wollen, dass der Bund ab 2013 jährlich mindestens 50 Mio. Euro für die Alphabetisierungs- und Grundbildungsarbeit bereitstellt.

• Wir brauchen eine für die Belange von funktionalen Analphabeten sensibilisierte Öffentlichkeit. Dazu wollen wir ein positives Klima und niedrigschwellige Strukturen für mehr Lese- und Schreibfähigkeit, zum Beispiel mit Texten in „Einfacher Sprache“, schaffen.

Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum ESM

Im Zuge der Euro-Krise streiten wir auch um das notwendige Maß der parlamentarischen Kontrolle. Es sind grundlegende Fragen unserer Demokratie, die uns seit Monaten im Bundestag beschäftigen. Immer wieder musste die SPD-Bundestagsfraktion Kanzlerin Merkel auffordern, das Parlament rechtzeitig und umfassend zu unterrichten. Mehrfach hat die Bundesregierung gegen dieses Gebot verstoßen und musste vom Bundesverfassungsgericht zur Ordnung gerufen werden. Vor diesem Hintergrund haben wir mit großer Spannung das Urteil des höchsten deutschen Gerichts zum Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) erwartet.

Die verfassungsrechtliche Billigung der parlamentarischen Entscheidungen zum ESM hat ermöglicht, dass der Rettungsschirm in Kraft treten kann, denn die Maßnahmen zur Lösung der europäischen Finanzkrise waren an diese juristische Entscheidung gekoppelt. Ohne Deutschland ist das Paket kraftlos. Der Richterspruch hat nun den Weg für Deutschland geebnet, sich am Euro-Rettungsschirm ESM und am Fiskalpakt zu beteiligen – allerdings unter Auflagen: Die Bundesregierung muss bei der Ratifizierung sicherstellen, dass die Haftung Deutschlands auf 190 Milliarden Euro begrenzt ist und darüber hinausgehende Zahlungen nur mit Zustimmung des Bundestags möglich sind. Ich halte das für sinnvoll.

Der Eilantrag von Peter Gauweiler (CSU), den Rettungsschirm so lange zu stoppen, bis die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Beschluss über den Ankauf von Staatsanleihen rückgängig gemacht habe, wurde abgelehnt. Das Bundesverfassungsgericht hat sich allerdings vorbehalten, im Hauptsacheverfahren zu prüfen, ob die EZB ihre Kompetenzen überschritten hat.

Die SPD-Bundestagsfraktion hat sich schon sehr früh für einen dauerhaften Rettungsschirm (ESM) eingesetzt. Dieser soll Staaten davor schützen, von den Finanzmärkten mit der Drohung erpresst zu werden, sie würden ihnen den Geldhahn zudrehen. Jedoch sehen wir den Rettungsschirm lediglich als ein Mittel zum Krisenmanagement, um Zeit zu gewinnen. Diese Zeit braucht es, um echte, tragfähige Krisenlösungen zu erarbeiten. Deutschland als Exportnation kann nicht erfolgreich sein, wenn die Staaten um uns herum in die Knie gehen.

Die SPD hat sich immer für die Rechte des Parlaments stark gemacht. Diese Rechte dürfen nicht in Zweifel gezogen werden. Durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts wird das bestätigt. Es ist nicht möglich, dass der so genannte Gouverneursrat des ESM beliebig die Haftungssummen ausweiten kann.

Bundeshaushalt 2013

Diese Woche hat der Bundestag in erster Lesung über den Bundeshaushalt 2013 beraten. Das Bundeskabinett hat am 27. Juni den von Bundesfinanzminister Schäuble vorgelegten Regierungsentwurf zum Bundeshaushalt 2013 sowie den neuen Finanzplan 2012 bis 2016 beschlossen. Nach diesem Entwurf soll im Wahljahr 2013 die Neuverschuldung des Bundes auf 18,8 Milliarden Euro zurückgeführt werden – nach rund 32 Milliarden Euro in diesem Jahr. Die Ausgaben sollen auf 302,2 Milliarden Euro sinken. Das sind etwa zehn Milliarden weniger als für dieses Jahr bisher veranschlagt.

Die Bundesregierung dokumentiert mit dem Entwurf zum Haushalt 2013, dass sie die Risiken der Finanzkrise für Deutschland verkennt. Die steigenden Steuereinnahmen und die bisher gute konjunkturelle Lage täuschen darüber hinweg, dass die Bundesregierung keinerlei Vorsorge trifft. Vorausschauende und solide Haushaltspolitik sieht anders aus.

Die Bundesregierung verbucht im Haushalt weitere Luftlöcher in Milliardenhöhe. So ist das schwarz-gelbe Betreuungsgeld weiterhin ab 2014 in Höhe von mindestens 1,2 Milliarden Euro nicht gegenfinanziert, die Bund-Länder-Verhandlungsergebnisse zum Fiskalpakt müssen noch abgebildet werden und führen zu Mehrausgaben beim Bund von deutlich mehr als einer Milliarde Euro. Die Ausgaben für das Elterngeld sind angesichts aktueller Meldungen des Statistischen Bundesamtes über steigende Vätermonate deutlich zu gering veranschlagt. Der Verteidigungshaushalt soll in 2013 um 1,4 Milliarden Euro aufwachsen, obwohl die Bundesregierung laut ihrem Sparpaket Einsparungen von insgesamt 8,3 Milliarden Euro im Zeitraum von 2011-2014 beschlossen hatte.

Einzig umgesetzt bleiben die Kürzungen im Sozialbereich. Der Hinweis der Bundesregierung auf die sinkenden bzw. stabil bleibenden Ausgaben im Haushalt verschweigt, dass durch Änderungen bei der Finanzierung der Bundesagentur für Arbeit die Ausgaben 2013 gegenüber 2012 ganz automatisch um gut 5 Milliarden Euro sinken. Die in 2013 einmalige Absenkung des Zuschusses an den Gesundheitsfonds von 2 Milliarden Euro führt zu einer Absenkung der Ausgaben in 2013 – allerdings wird hier nur eine Fehleinschätzung aus 2011 ausgebügelt. Durch diese Kürzungen der Zuschüsse an die Sozialkassen werden die Ausgabenerhöhungen in anderen Bereichen verdeckt.
Die zweite und dritte Beratung des Bundeshaushalts 2013 findet Mitte November statt.

Wie entsteht der Bundeshaushalt?

Im Haushaltsplan werden jährlich die Einnahmen und Ausgaben des Bundes festgelegt. Er ist das „Regierungsprogramm in Zahlen“, denn er gibt Auskunft darüber, welche Aktivitäten der Staat für das kommende Jahr beabsichtigt und für welche Zwecke wie viel Geld ausgegeben wird. Der Entwurf des Haushaltsplans und Haushaltsgesetzes wird vom Finanzministerium erstellt und von der Bundesregierung beraten und beschlossen. Danach muss er den Bundestag und Bundesrat durchlaufen, um in Kraft treten zu können. Im Bundestag wird der Entwurf debattiert und in der Regel überarbeitet. Da der Bundestag laut Grundgesetz das Budgetrecht hat, kann der Entwurf nur mit der Mehrheit des Parlaments zum Gesetz werden.
Der Weg des Haushaltsplans beginnt in den Haushaltsreferaten der Bundesministerien und obersten Bundesbehörden. Sie müssen Vorschläge zu ihrem Haushalt sammeln, gegeneinander abwägen, reduzieren, ergänzen und als Voranschlag an das Finanzministerium weiterleiten. Im Finanzministerium werden die Voranschläge wiederum gesammelt, geprüft und zusammengefasst. Dabei werden die geplanten Ausgaben mit den von Sachverständigen geschätzten Steuereinnahmen abgeglichen.

Nachdem der Finanzminister alle einzelnen Haushaltspläne gesammelt und zusammengefasst hat, beschließt die Bundesregierung den Entwurf des Gesamt-Haushaltsplans. Er wird meist im Sommer vor dem zu planenden Haushaltsjahr in wesentlichen Grundzügen veröffentlicht. Der Haushaltsplan ist in einen Gesamtplan und mehrere Einzelpläne gegliedert, in denen für jedes Ministerium und jede oberste Bundesbehörde detailliert angegeben wird, was in diesem Fachbereich eingenommen und was ausgegeben werden soll.
Der Entwurf des Haushaltsplans und -gesetzes geht zur gleichen Zeit an den Bundesrat und den Bundestag. Dort wird er in Arbeitskreisen und -gruppen begutachtet und mit dem Finanzplan verglichen, der die voraussichtliche Entwicklung des Haushalts für die nächsten fünf Jahre beschreibt. Der Finanzplan wurde ebenfalls vom Finanzminister erstellt und von der Bundesregierung beschlossen. Der Bundesrat nimmt innerhalb von sechs Wochen Stellung zum Haushaltsentwurf. Die Stellungnahme wird dann von der Bundesregierung mit einer Gegenäußerung versehen und dem Bundestag übermittelt. Dadurch kann der Bundestag in seinen Beratungen die Haltung der Länder berücksichtigen.

Die Beratung im Bundestag umfasst drei Lesungen. In der ersten Lesung erläutert der Finanzminister den Haushaltsplan. Nach mehrtägiger Debatte wird der Haushaltsentwurf dann an den Haushaltsausschuss überwiesen. Dort geschieht die eigentliche Arbeit. Die jeweiligen Berichterstatter des Ausschusses gehen jeden einzelnen Ausgabeposten durch, hinterfragen diesen in den Ministerien und geben ihre Empfehlungen an den Haushaltsausschuss. Diese Empfehlungen werden dann in so genannten Einzelplanberatungen besprochen. Am Ende legt der Ausschuss dem Bundestag einen mehr oder weniger stark veränderten Haushaltsentwurf vor. Es folgt die zweite Lesung, in der es erneut zu Debatten zwischen Regierung und Opposition kommt. Dabei wird über jeden Einzelplan abgestimmt. In der dritten Lesung steht das gesamte Werk mit allen Änderungen zur Schlussabstimmung.

Anschließend wird der im Bundestag beschlossene Haushaltsplan erneut dem Bundesrat vorgelegt. Stimmt dieser sofort zu, wird das Haushaltsgesetz vom Finanzminister, dem Bundeskanzler und dem Bundespräsidenten unterschrieben und im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Hat der Bundesrat Bedenken, kann er den Vermittlungsausschuss anrufen. Schlägt der Ausschuss Änderungen vor, muss der Bundestag erneut darüber abstimmen. Werden die Änderungen von der Mehrheit des Bundestages abgelehnt, kann der Bundesrat noch Einspruch einlegen. Dieser Einspruch kann jedoch abschließend vom Bundestag überstimmt werden. Das Verfahren ist damit beendet. Das Gesetz kann unterschrieben und veröffentlicht werden.

Die Aufgabe des Bundestages ist aber mit In-Kraft-Treten des Haushaltsgesetzes noch lange nicht beendet: Er kontrolliert nun durch den Haushaltsausschuss permanent den Umgang mit den Steuergeldern. Vor allem der Rechnungsprüfungsausschuss, ein Unterausschuss des Haushaltsausschusses, schaut der Regierung „auf die Finger“. Dabei arbeitet er eng mit dem Bundesrechnungshof zusammen. Der Bundesrechnungshof prüft nach Ende des Haushaltsjahres genau die erfolgten Einnahmen und Ausgaben. Er formuliert „Bemerkungen“ über die Haushaltsführung der Bundesregierung. Diese Bemerkungen sind für das Parlament wichtige Anhaltspunkte, wenn es am Ende um die Entlastung der Bundesregierung geht.