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Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

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In der vergangenen Woche hat die Rede eines AfD-Spitzenpolitikers, in der er die Abkehr des deutschen Gedenkens an die Verbrechen des Nationalsozialismus fordert, für große Empörung gesorgt. Obwohl es zur Strategie der AfD gehört, über gezielte Tabubrüche öffentliche Aufmerksamkeit zu erhalten, bin ich davon überzeugt, dass man als Demokrat zu solchen Aussagen nicht schweigen darf. Die SPD-Bundestagsfraktion hat sich deswegen dafür entschieden, Björn Höckes Hetzrede ein klares Signal entgegenzusetzen. Mit einer gemeinsamen Fotoaktion bekennen wir uns zum Gedenken an die Ermordung Millionen europäischer Jüdinnen und Juden durch den NS-Staat. Für uns ist das Holocaust-Mahnmal kein Symbol der Schande, sondern es steht für den gemeinsamen Konsens aller deutschen Demokratinnen und Demokraten nach den Verbrechen des Zweiten Weltkriegs: Nie wieder Faschismus! Dieser Konsens bildete für Nachkriegsdeutschland das Fundament, als gleichberechtigtes Mitglied in die internationale Gemeinschaft der Völker zurückzukehren. Der Kniefall Willy Brandts vor dem Mahnmal zum Aufstand im Warschauer Ghetto oder die Ausschwitzrede Helmut Schmidts: Das waren keine Gesten der Schande, sondern unmissverständliches Bekenntnis zur Schuld des deutschen Volkes und klares Gelöbnis, solche Verbrechen nie wieder zuzulassen.

 

Das Gedenken an den Völkermord und die Verbrechen, die von Deutschland ausgingen, sind für uns eine bleibende Verantwortung. Am Freitag gedachte der Deutsche Bundestag den Opfern des Nationalsozialismus. In diesem Jahr standen die Opfer des NS-Euthanasie Programms im Zentrum der bewegenden Veranstaltung. Der Schauspieler Sebastian Urbinski, der selbst das Down-Syndrom hat, las aus dem Brief, den der 1945 in Hadamar ermordete Ernst Putzki 1943 an seine Mutter verfasst hatte.

 

Bericht und Video zur Gedenkstunde finden Sie hier.