Im Gespräch – Seite 68 von 86 – Oliver Kaczmarek, Md

Berufsbildungsbericht und Transparenz – Zur Sitzungswoche vom 15.-19.10.2012

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Im September 2013 wird voraussichtlich der nächste Bundestag gewählt. Peer Steinbrück soll für die SPD als Kanzlerkandidat antreten. Die endgültige Entscheidung wird auf einem Sonderparteitag am 9. Dezember 2012 in Hannover fallen.

Die SPD will die Wahl gewinnen. Es ist richtig: Wir wollen regieren und nicht mitregieren! Das geht nicht in einer Großen Koalition. Im Wahlkampf müssen wir uns auf unsere Kernthemen besinnen: Bildung, Gute Arbeit, Rente. Wir wollen gleiche Chancen für alle Menschen, und zwar unabhängig von Herkunft oder Geschlecht. Die SPD stellt sich neuen Herausforderungen und verkennt soziale und wirtschaftliche Realität nicht, aber wir nehmen es nicht hin, dass Armut, Ungleichheit und Unsicherheit zunehmen!

Unsere wichtigste Aufgabe ist und bliebt: Gute Arbeit für alle Menschen, von der man anständig leben kann! Wir finden uns nicht damit ab, dass 7,5 Mio. Menschen prekär beschäftigt sind. Zudem wird der Fachkräftemangel in den Betrieben immer offensichtlicher. Wir werden immer weniger Menschen in Deutschland und müssen deshalb jetzt dafür sorgen, dass jeder junge Mensch eine faire Chance auf Ausbildung und Beruf bekommt. Leider ist die Jugendarbeitslosigkeit weiterhin höher als die Arbeitslosigkeit insgesamt. Hier sind die Tarifparteien gefordert – aber auch die Politik. Wir können auch etwas tun mit einer sinnvollen Begrenzung von Leih- und Zeitarbeit oder mit der Abschaffung der sachgrundlosen Befristung. Nur dürfen wir nicht weiter zusehen, wie sich der Fachkräftemangel vergrößert und gleichzeitig die Zuversicht junger Menschen, eine Familie zu gründen, schwindet. Sie brauchen dafür eine verlässliche Perspektive in Arbeit.

Peer Steinbrück ist uns im Kreis Unna gut bekannt. Von 2000 bis 2005 hat er Bergkamen, Bönen und Kamen im Landtag vertreten. In dieser Zeit hat er kompetent, bodenständig und mit einem offenen Ohr für die Menschen unsere Interessen in Düsseldorf vertreten. Ich habe Peer Steinbrück zu seiner Nominierung durch den SPD-Parteivorstand gratuliert und ihm die Unterstützung der ganzen SPD im Kreis Unna zugesagt. Er kann Kanzler. Und er kann es ganz sicher besser als Angela Merkel. Das hat schon das erste Rededuell im Bundestag in dieser Woche gezeigt.

Die Themen dieser Sitzungswoche habe ich im folgenden Infodienst für Sie zusammen gefasst.

Mit freundlichen Grüßen

Oliver Kaczmarek

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Die Themen:

  1. Die Energiewende sozialverträglich umsetzen
  2. Das Recht auf Ausbildung für Jugendliche einführen
  3. Auf Euro und Cent – Mehr Transparenz im Deutschen Bundestag
  4. Bericht aus der Praxis: Arbeit für Menschen mit Behinderung

Sechster Praxistag: Arbeit für Menschen mit Behinderung

Einen Tag lang habe ich am Dienstag in der Martin-Luther-King-Werkstatt in Kamen hospitiert. Im Mittelpunkt dabei: Arbeit für Menschen mit Behinderung.

Nachdem ich mich schon ausführlich mit der Frage der Inklusiven Bildung in den vergangenen Praxistagen auseinander gesetzt habe, habe ich dieses Mal die Schnittstelle zum Arbeitsleben in den Blick genommen. Zuvor hatte ich im Sommer im Rahmen meiner Innovationstour schon einige Integrationsbetriebe im Kreis Unna besucht. Die Martin-Luther-King-Werkstatt ist mir als Kamener natürlich bekannt. Was sich dort aber genau abspielt, ist wohl den wenigsten Kamenern wirklich bewusst. Mittlerweile arbeiten im Verbund der Hellweg-Werkstätten, zu dem die Martin-Luther-King-Werkstatt neben drei weiteren Standorten in Bergkamen gehört, etwa 780 Menschen. In diesem Jahr feierte die Werkstatt ihren 40. Geburtstag.

Im Rahmen meines Praxistags habe ich in einem Rundgang ausführlich alle Arbeitseinheiten kennengelernt. Dazu gehören insbesondere die Arbeitsbereiche Kleinmontage und Verpackung, Metall- und Kunststoffbearbeitung, Elektromontage und Konfektion sowie die Näherei. Das sind die Bereiche, in denen Menschen mit Behinderung auf ihren Arbeitsplätzen als Beschäftigte eingesetzt sind. Darüber hinaus gibt es noch den Bereich der Berufsbildung, den jede/r Teilnehmer/in zu Beginn der Tätigkeit in der Werkstatt durchläuft, wo sie auf die spätere Tätigkeit vorbereitet werden und ihre Fähigkeiten und Interessen austesten können. Im Förder- und Betreuungsbereich gibt es eine Tagesstruktur mit Teilhabe am Arbeitsleben auch für die Menschen mit schweren und schwersten Mehrfachbehinderungen. Vervollständigt wird das Angebot in der gesamten Werkstatt durch arbeitsbegleitende Angebote wie Krankengymnastik, Sprachtherapie, Sport, Entspannungsphasen oder Urlaubsfahrten.

Im Rahmen des Praxistags habe ich aber nicht nur die Einrichtung besichtigt, sondern auch einige Arbeitseinheiten ganz praktisch kennengelernt und mitgearbeitet. So habe ich unter Anleitung der Werkstattbeschäftigten an der Montage von Seitenteilen für Pflegebetten und an der Vorbereitung von Fensterbauteilen für die Lackierung mitgewirkt. Nicht alles ist wirklich so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint, aber die Beschäftigten haben mir kleine Fehler mit ihrer Erfahrung nachgesehen und geholfen.

Es ist schwierig, nach einem so intensiven Tag mit so vielen Eindrücken zusammenzufassen, was man daraus für die weitere politische Diskussion mitnimmt. So haben wir dann auch vereinbart, mit Leitung der Werkstatt sowie Mitarbeitern und Beschäftigten dauerhaft im Gespräch zu bleiben. Aber vier Schlussfolgerungen bleiben vor allem haften:

Arbeit gibt Struktur, Teilhabe, Sinn
Die Arbeit in der Werkstatt ist für die Beschäftigten, also die Menschen mit Behinderung, die dort arbeiten, keine bloße Beschäftigung – es ist die Teilhabe am Arbeitsleben. Und dieses Arbeitsleben ist für die Menschen, die ich dort getroffen habe, von größter persönlicher Bedeutung. Die Identifikation mit der Arbeit und mit dem Produkt ist sehr hoch. Mir ist überdeutlich geworden; zur Arbeit gehen, etwas schaffen (und zwar so viel jede/r kann und nicht mehr), Kollegen treffen, Mittagspause, zu Hause davon erzählen, wie der Arbeitstag war und was man erlebt hat – ich glaube, das gibt Selbstbewusstsein und das stiftet Sinn. Die persönliche und sinnstiftende Bedeutung von Arbeit, und zwar Erwerbsarbeit, ist für mich eine Erkenntnis, die weit über die Inklusionsdebatte hinausreicht.

Behinderung bedeutet Individualität
In der Werkstatt wird dann, wenn ein neues Produkt in die Fertigung kommt, genau überlegt, wie dieses von den Beschäftigten mit ihren VOraussetzung und individuellen Fähigkeiten umgesetzt werden kann. Arbeitsplätze werden individuell eingerichtet und dann eingeübt. Es gibt kein Schema, mit dem sich Behinderung kategorisieren ließe. Das ist eine wesentliche Botschaft der UN-Konvention: Individualität und Verschiedenheit anerkennen ist die Voraussetzung für Inklusion. Und im Übrigen auch deren große Chance für die gesamte Gesellschaft!

Werkstätten produzieren für den Wohlstand unserer Gesellschaft
Es ist richtig, dass in den Werkstätten auch sog. einfache Tätigkeiten ausgeübt werden. Aber es ist auch richtig, dass hier Fertigung, Konfektionierung, Versand und Vorproduktion für Industriegüter erfolgt. Für die Identifikation der Beschäftigten mit dem Produkt ist die Hochwertigkeit und Verkaufsfähigkeit des Produktes von großer Bedeutung. Aber es ist auch so, dass Werkstätten damit auch dem Konjunkturzyklus unterliegen. Wenn sich die Auftragslage für die Unternehmen verschlechtert, verschlechtert sie sich auch für die Werkstätten und damit auch für die Gehaltsperspektiven der Beschäftigten. Werkstätten sind mittlerweile Teil der gewerblichen Wertschöpfungsketten.

Wertschätzung für die Arbeit der Werkstätten
Es ist nachvollziehbar, dass viele Menschen mit Behinderung eine Beschäftigungsperspektive auf dem ersten Arbeitsmarkt wünschen. Die Bedingungen dafür müssen zweifellos politisch verbessert werden. Das Übergangsmanagement ist übrigens auch eine Aufgabe, die die Martin-Luhter-King-Werkstatt schon seit vielen Jahren erfüllt. So habe ich auch im Übrigen den Eindruck gewonnen, dass wir in der Euphorie der Inklusionsdebatte das etwas in den Hintergrund geraten lassen, was die Träger teilweise seit Jahrzehnten geleistet haben und leisten. Deshalb ist die Wertschätzung auch für die Mitarbeiter der Werkstätten wichtig. Ihr Know-How und ihre Erfahrung wird auch zukünftig gebraucht, egal wie die Inklusionsdebatte weiter geht. Ich hoffe, dass ich diese Wertschätzung auch bei meinem Besuch in der Martin-Luther-King-Werkstatt zum Ausdruck bringen konnte.

Der nächste Praxistag findet im November statt und hat ein ganz anderes Thema. Dann werde ich eine Nachtschicht lang die Polizei in Unna begleiten.

Finanz- und Rentenkonzept – Zur Sitzungswoche vom 22.-28.09.2012

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Die Wanderausstellung des Deutschen Bundestags war in der vorvergangenen Woche in Unna zu sehen. Mehrere hundert Menschen haben die Ausstellung besucht und sich mit Abläufen im Bundestag vertraut gemacht. Darüber hinaus war es mir wichtig, etwas über den Alltag zu erzählen und so habe ich mehrere Schulklassen aller Schulformen getroffen, um mit ihnen über meinen Alltag zu sprechen. Dabei ging es auch um den Wert von Freiheit und Demokratie in unserer Gesellschaft. Beides ist, wenn man in unsere Geschichte zurückblickt, nicht selbstverständlich. Freiheit und Demokratie müssen auch bei uns immer wieder verteidigt und bewahrt werden.

Besonders deutlich wird das, wenn man mal einen Blick in andere Länder wirft. Am vergangenen Sonntag fanden in Belarus (Weißrussland) Parlamentswahlen statt. Immer noch sitzen in Belarus politische Gefangene ein (unter ihnen der sozialdemokratische Präsidentschaftskandidat Nikolai Statkevich), die sich gegen die Manipulation der Präsidentschaftswahlen am 19.12.2009 eingesetzt haben. Ausländischen Journalisten und Politikern wurde die Einreise verwehrt. Die einheimische Presse wurde massiv zensiert und teilweise verboten. Die Wahlbeteiligung wurde künstlich hoch gehalten, indem Studenten oder Soldaten für die Wahl abkommandiert wurden. Die OSZE hat massive Wahlmanipulation beklagt. Das zeigt: Belarus ist noch weit von auch nur annähernd demokratischen Verhältnissen entfernt, die sich die Menschen wünschen. Deshalb schauen wir genau hin, auf die letzte Diktatur in Europa und laden die Menschen ein, nach Deutschland zu kommen, um sich hier über unsere Freiheit und Demokratie zu informieren und das beste davon für ihr Land zu übernehmen.

Diese und weitere Informationen habe ich in diesem Infodienst zusammengefasst.

Mit freundlichen Grüßen

Oliver Kaczmarek

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Die Themen:
1. Finanzmärkte bändigen, Vertrauen in die Demokratie wiedergewinnen
2. Rentenkonzept der Zukunft
3. Entwurf für einen Armuts- und Reichtumsbericht
4. Gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen fördern
5. Nominierung für die Bundestagswahl 2013

Wanderausstellung des Deutschen Bundestages im zib Unna zu besichtigen

Bundestagsabgeordneter Oliver Kaczmarek eröffnete heute vor rund 60 Gästen die Wanderausstellung des Deutschen Bundestages im Zentrum für Information und Bildung Unna (kurz: zib).

Auf Initiative des Bundestagsabgeordneten Oliver Kaczmarek ist die Wanderausstellung des Deutschen Bundestages vom 17. bis 21. September im Zentrum für Information und Bildung (zib) in Unna zu sehen. Die Ausstellung fördert den Dialog zwischen den Abgeordneten und den Bürgerinnen und Bürgern. In besonderer Weise werden die Aufgaben und die Arbeitsweise des Parlaments und seiner Mitglieder vermittelt. Auf zwanzig Schautafeln werden alle wesentlichen Informationen des Deutschen Bundestages gezeigt. Filme, multimediale Anwendungen und der Internetauftritt stehen über zwei Computerterminals zur Verfügung.

„Mir geht es darum, im Rahmen der Ausstellung ein realistisches Bild von den Abläufen und vom Alltag im Parlament zu zeichnen. Damit möchte ich auch dazu beitragen, die gelegentlich thematisierte Distanz zwischen den Institutionen und Akteuren der Demokratie und den Menschen zu verringern. Daher lade ich die Bürgerinnen und Bürger, insbesondere aber Schülerinnen und Schüler und junge Leute zum Besuch der Ausstellung ein“, so Oliver Kaczmarek, der sich freut, die Ausstellung in Kooperation mit der VHS Unna im Kreis Unna präsentieren zu können.

Im Rahmenprogramm der Ausstellung gibt es darüber hinaus eine Veranstaltung zum Thema „Freiheit und Demokratie in der digitalen Gesellschaft“. Hier geht es um die Frage, welche neuen Chancen für Demokratie und Freiheit durch das Internet entstehen und wie diese begrenzt und teilweise bedroht werden. Diese findet statt am Dienstag, 18. September um 19:00 Uhr im Zentrum für Information und Bildung (zib) in Unna.

Die Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 17. 09. bis 20. 09.: 08:00 Uhr bis 18:30 Uhr
Freitag, 21. 09.: 08:00 Uhr bis 14:00 Uhr

Terminanfragen für Gruppenführungen oder Gespräche mit dem Abgeordneten nimmt das Bürgerbüro entgegen:
Telefon 02303 25314-30 oder E-Mail: oliver.kaczmarek@wk.bundestag.de.

 

Bilder von der Eröffnung der Ausstellung (Bilder zum Vergrößern anklicken):

             

 

„Demokratie und Bürgerbeteiligung im Kreis Unna“ – Die 15. Roter Rucksack Wanderung in Schwerte

Unter dem Motto „Demokratie und Bürgerbeteiligung im Kreis Unna“  beendete der heimische Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek (SPD), sein Roter Rucksack Wanderprogramm 2012 in Schwerte.

Bei der insgesamt 15. Roter Rucksack Wanderungen seit 2009 gingen rund 35 Wanderer mit Oliver Kaczmarek  am vergangenen Samstag vom Ergster Bahnhof zur Rundwanderung durch Schwerte los. Bei der ersten Etappe im Schwerter Elsebad wurde die Wandergruppe von Thomas Wild, Vorsitzender des Fördervereins Bürgerbad Elsetal e.V.,  begrüßt und durch das Bad geführt. Anschließend ging es zum Waldstadion Bürenbruch, wo der SG Eintracht Ergste 1884 e.V. beheimatet ist. Bei Kaffe und Kuchen begrüßte der Vorsitzende des Sportvereins, Dirk Kienitz, die Wanderer und stellte die Arbeit des SG Eintracht Ergste 1884 e.V. vor. Zum Abschluss besichtigte die Wandergruppe die Obstwiese der AGON Schwerte.

Videostatement von Oliver Kaczmarek zur Wanderung in Schwerte:

 

Einige Bilder der Wanderung in Schwerte (zum Vergrößern anklicken):

Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012  Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012 Roter Rucksack Wanderung in Schwerte 2012

Bundeshaushalt 2013 und ESM – Zur Sitzungswoche vom 10.-14.September 2012

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Die parlamentarische Sommerpause ist vorbei. Nun hat der Deutsche Bundestag seine Arbeit wieder aufgenommen und sich in der ersten Sitzungswoche in erster Lesung mit dem Bundeshaushalt 2013 beschäftigt.

Darüber hinaus war diese Woche von großer Bedeutung für die Zukunft Europas. Das mit Spannung erwartete Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) hat am Mittwoch für Beruhigung gesorgt. Hannelore Kraft trifft den Nagel auf den Kopf, wenn sie sagt: „Die Lösung unserer Probleme ist mehr Europa, nicht weniger.“ Der 12. September hat Sicherheit für Europa gebracht. Nur wenn wir Europa stabilisieren, bleibt auch Deutschland stabil. Das ist wichtig für Millionen Arbeitnehmer in Deutschland, deren Jobs vom Export abhängen. Zudem hat das Bundesverfassungsgericht mit seiner Entscheidung die Parlamentsrechte gestärkt.

Die Themen dieser Sitzungswoche habe ich im folgenden Infodienst für Sie zusammen gefasst.

Mit freundlichen Grüßen

Oliver Kaczmarek

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Die Themen:

1. Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum ESM
2. Bundeshaushalt 2013
3. Bundestagsausstellung vom 17. bis 20. September in Unna
4. Nominierung der SPD-Bundestagskandidaten am 20. September

Hightech aus Holzwickede für Gold in London!

Heute beginnen in London die 14. Paralympischen Spiele. Mehr als 4.000 Sportlerinnen und Sportler aus 165 Nationen werden in über 500 Wettkämpfen in 20 Sportarten um die Medaillen kämpfen. Die Paralympics 2012 sind damit eines der wichtigsten Weltsportereignisse und das wichtigste Sportfest des gesamten Behindertensports. Erstmals sind die Zuschauerkarten schon vor Beginn der Wettkämpfe ausverkauft und allein die öffentlich-rechtlichen Sender übertragen 70 Stunden lang die Wettkämpfe. Mit dabei sein wird die Ausrüstung der Firma Schmicking Reha-Technik aus Holzwickede, die ich in der vergangenen Woche zusammen mit dem Bürgermeister von Holzwickede Jenz Rother besucht habe.

Schmicking Reha-Technik stellt Rollstühle und Handbikes nicht nur aber auch und besonders für den Sportbereich her. Beim Rundgang und Gespräch mit Firmengründer Thomas Schmicking, selbst früherer Nationalspieler im Rollstuhlbasketball, wird schnell deutlich, dass in diesen Geräten enormes technisches Know-How steckt und modernste Geräte und Werkstoffe verarbeitet werden. Dabei werden alle Sportrollstühle individuell angepasst an die Behinderung, die Größe und das Gewicht des Sportlers. Hier werden aufwendige Berechnungen und Simulationen für die Konstruktion des Geräts eingesetzt und spezielle Werkstoffe verbaut, die Gewicht und Reibungsverluste minimieren. Dabei sind auch die unterschiedlichen Belastungen durch die jeweilige Sportart zu beachten. Beim Basketball beispielsweise wird robust gespielt und das muss der Rollstuhl dann auch entsprechend aushalten. Zudem muss über die Fixierung des Körpers und die Positionierung des Körperschwerpunktes eine maximale Wendigkeit erreicht werden.

Bei Schmicking bestellen, trotz international hochkarätiger Konkurrenz, die besten Sportler Deutschlands in ihren Disziplinen und weltweit Athleten ihre Geräte. Sie erreichen ihre herausragenden Leistungen natürlich vor allem durch intensives und entbehrungsreiches Training. So wird die Marathondistanz wird in knapp einer Stunde  von den besten Athleten absolviert. Dabei gibt es keine Pause, sondern permanente Höchstbelastung für Kreislauf und Muskelapparat. Und dafür geben sie nicht nur körperlich alles, sondern investieren auch eine Menge Geld in ihren Sport. Denn Profitum gibt es im Behindertensport nicht.

Im Gespräch kommen wir daher auch auf die Defizite zu sprechen. Momentan wird nach dem insgesamt mäßigen Abschneiden deutscher Athleten bei den Olympischen Spielen die Sportförderung neu debattiert. Dabei stehen viele Möglichkeiten, über die die Olympioniken verfügen, den Behindertensportlern nicht zur Verfügung. Sponsoren sind kaum zu finden und auch Beschäftigungsmöglichkeiten, z.B. bei den Landes- und Bundesbehörden sind noch ausbaufähig. Ein erster guter Schritt ist die Erhöhung der Prämien für die Sportler bei den Paralympics. Sinnvoll wäre es jedoch, auch die Breitensport- sowie die Eliteförderung auszubauen.

Auch im Forschungsbereich, für den ich mich als Forschungsausschussmitglied besonders interessiere, gibt es bislang wenig Beachtung für den Behindertensport. Selbst dort, wo ausschließlich für Sportgeräte geforscht und entwickelt wird, findet kaum Austausch mit dem Behindertensport statt. Hier sehe ich eine Aufgabe für die Bundespolitik, genauer hinzusehen und werde mich mit den Fragen unmittelbar an die Bundesregierung wenden.

Mit Thomas Schmicking habe ich vereinbart, im Gespräch zu bleiben. Er wird in den nächsten Tagen nach London fahren und die Straßen- und Bahnradsportler technisch betreuen. Übrigens mit dem Auto, weil der Verband zu wenig Geld hat, um ihm mit seinem Equipment für Reparatur und Wartung einen Lufttransport finanzieren zu können.

Nach der Sommerpause – Oliver Kaczmarek zu Gesprächen auf den Wochenmärkten

Oliver Kaczmarek nimmt nach der Sommerpause die Arbeit wieder auf. Nach Besuchen in islamischen Gemeinden zum Fastenbrechen, folgen nun weitere Termine zu Gesprächen unter freiem Himmel. Hier die Videobotschaft aus dem Maislabyrinth der Dorfjung`s Methler.

 

Auf den Wochenmärkten anzutreffen:

  • 22.08.2012, 09:30 Uhr – Bürgersprechstunde unter freiem Himmel in Schwerte
  • 23.08.2012, 09:30 Uhr – Bürgersprechstunde unter freiem Himmel in Bergkamen
  • 24.08.2012, 09:30 Uhr – Bürgersprechstunde unter freiem Himmel in Kamen
  • 28.08.2012, 09:30 Uhr – Bürgersprechstunde unter freiem Himmel in Unna
  • 30.08.2012, 09:30 Uhr – Bürgersprechstunde unter freiem Himmel in Fröndenberg

Weitere Terminhinweise:

Von der Idee zum neuen Haus für Familien: Besuch bei der Familienbande Kamen

Bei einem Besuch der Baustelle für das neue Mütterzentrum Kamen („MÜTZE“) der Familienbande e.V. konnte ich mich kurz vor meinem Sommerurlaub davon überzeugen, wie in der Nähe des Rathauses ein neues Zentrum für Familien in allen Lebenslagen entsteht. Das ist und wird ein Ort, an dem wirklich Besonderes geleistet wird, denn getragen wird die Einrichtung von einem ehrenamtlichen Team.

Wenn ich richtig zähle, war dieser Besuch bei der Familienbande mein dritter in drei Jahren. Ich erinnere mich noch gut, wie wir beim ersten Treffen in einer von der Stadt Kamen bereitgestellten Dachgeschoßwohnung zusammensaßen, die der Verein aus eigener Kraft zu einer Begegnungsstätte für Familien umgebaut hatte. Heute ist dort eine Hebammenpraxis angesiedelt und sämtliche weitere Etagen plus Neubau sind in Nutzung durch das Mütterzentrum. Das ist eine wahnsinnige Entwicklung, die der Verein und das gesamte Netzwerk, zu dem u.a. auch die Lebenshilfe NRW gehört, in dieser kurzen Zeit zurück gelegt hat. Um ehrlich zu sein, hatte auch ich mir nicht vorstellen können, dass ein Projekt in so einer Größenordnung in so kurzer Zeit entstehen konnte. Umso beeindruckender, dass aus der Idee jetzt ein echtes Haus geworden ist, bei dem man sich schon gut vorstellen kann, wie es sein wird, wenn dort Kinder und Familien Leben in das Müttercafe, die Seminarräume, die Beratungsstellen und die Kindertagesstätte sowie Tagespflege für Kinder bringen. Ein schöner Nebeneffekt: hier werden neue Arbeitsplätze entstehen und es ist beabsichtigt, auch Menschen mit Behinderung zumindest einen Einblick in die Arbeitswelt zu geben.

Mit Initiatoren und Architekten des Projekts auf der Baustelle

Wer so etwas auf die Beine stellt, der wird meistens angetrieben durch eine starke Idee. Das ist auch bei der Familienbande so und anders wäre es kaum zu eklären, wie Menschen in ihrer Freizeit so immens viel Zeit und Energie aufbringen können. Dabei ist die Idee gar nicht kompliziert. Hier tun sich Menschen zusammen, die aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen etwas für Familien tun wollen, für Familien, die Fragen haben, die Lösungen suchen, die Beratung brauchen, die sich begegnen wollen oder die etwas Neues kennen lernen wollen. Und Familien können viele sein: klassisch, alleinerziehend, Multikulti, Generationen übergreifend usw. Von der Idee sind mittlerweile so viele Familien angesteckt, dass das Angebot in dem Zentrum sehr groß geworden ist. Eine Idee, die mittlerweile auch vielfältige Unterstützung hat. Auch die Stadtverwaltung in Kamen unterstützt das Projekt intensiv, weil  die Stadt erkannt hat, dass Engagement eine Bereicherung der Arbeit für Familien beinhaltet. Die Stadt erhält einen zusätzlichen Knotenpunkt der sozialen Arbeit und wertet ganz nebenbei ein Quartier in einer besonderen Weise neu auf.

Vor diesem Projekt und allen Menschen, die daran mitwirken, vor dem, was sie erreicht haben und noch erreichen werden, habe ich großen Respekt. Ich finde es allemal politisch unterstützenswert und bin froh, dass ich den Kontakt schon hatte, bevor das Projekt so groß geworden ist. Denn so kann ich annähernd besser nachvollziehen, welche riesige Entwicklung und Aufbauarbeit dahinter steckt. Wir vereinbaren, weiter im Gespräch zu bleiben und ich freue mich schon auf einen Besuch im MÜTZE, wenn der Alltag dort eingekehrt ist.

Finanzhilfen für Spanien – Zur Sondersitzung des Bundestages am 19.07.2012

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Am heutigen Donnerstag hat eine Sondersitzung des Deutschen Bundestages statt gefunden. Die Abgeordneten sind zur Beratung der Finanzhilfen für Spanien aus ihren Wahlkreisen nach Berlin gekommen. Dies ist nötig und richtig, weil Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble das Votum des Bundestages benötigt, bevor er auf Europäischer Ebene für Deutschland Entscheidungen treffen kann. Das Parlament muss entscheiden und die Abgeordneten müssen die Möglichkeit erhalten die Vorlagen zu debattieren und abzustimmen.

Zuvor haben bereits die Finanzminister der Eurostaaten über die anstehenden Hilfen für Spanien beraten. Eine erste Tranche von 30 Milliarden Euro soll der spanischen Regierung noch im Verlauf dieses Monats zur Verfügung gestellt werden. Die Eurogruppe hat sich auf die wesentlichen Bedingungen verständigt, unter denen die spanische Regierung Hilfen zur Stabilisierung des Bankensektors erhalten soll. Die Einzelheiten dieser Beschlüsse hat die SPD-Bundestagsfraktion gründlich geprüft und darauf basierend entschieden, dem Gesetzesantrag der Bundesregierung zuzustimmen.

Die Ergebnisse dieser Sondersitzung, Informationen zu aktuellen Themen und Terminhinweise habe ich in diesem Sonder-Infodienst zusammengefasst.

Weiterhin schöne Ferien!

Oliver Kaczmarek

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Die Themen:

1. Deutscher Bundestag entscheidet über Finanzhilfen für Spanien
2. Schwarz-Gelb schwächst Datenschutz im Meldewesen
3. SPD-Bundestagsfraktion beschließt Antrag zum Menschenrecht auf Inklusive Bildung
4. Aktuelle Terminhinweise