Lust auf was Neues (Dienstag): Bildung durch Forschen

Die heutigen Termine des zweiten Tages der Sommertour „Lust auf was Neues? Innovation durch Bildung!“ standen im Zeichen der Heranführung junger Menschen an Technik, Naturwissenschaften und an innovative Ideen und Berufe. Der Tag begann in der Grundschule am Friedrichsborn und setzte sich am Hellweg Berufskolleg in Unna fort. Während bei den Kleinen ein kleiner Hund zum Forschen animiert, wird bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor allem auf konkreten Bezug zur Berufswelt gesetzt.

Die Grundschule am Friedrichsborn in Unna-Königsborn arbeitet mit einem Projekt namens „Forschen mit Flecki“, das von der Stiftung Weiterbildung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Kreis Unna angestoßen wurde. Das Angebot an die Grundschulen im Kreis beinhaltet eine Forscherbox, die sich mit den Themen Magnetismus und Elektrizität beschäftigt. Enthalten sind Platinen mit kleinen Lämpchen, Kabeln, Kompasse und Magneten, die zum eigenen  Forschen animieren. Ergänzt wird die Box durch ein Fortbildungsangebot für das Lehrpersonal, sowie ein Begleitheft für die Schülerinnen und Schüler mit interessanten Aufgaben und Informationen. „Über 60 Grundschulen im Kreis Unna sind bereits mit der Box ausgestattet und 120 Lehrerinnen und Lehrer wurden entsprechend weitergebildet“, beschreibt Anica Stock von der Stiftung Weiterbildung „Forschen mit Flecki“. Kinder erhalten somit im Sachunterricht die Möglichkeit, ihrem Forscherdrang nachgehen und so z. B. eine eigene Lichterkette bauen oder die Leitfähigkeit von Materialien wie Metall und Kalk prüfen zu können. Die Aufgaben werden in dem „Forscherheft“ beschrieben (jede Seite ist mit ansehnlichen Illustrationen des Hundes Flecki ausgestattet) und die Kinder können in ihrem Heft die Beobachten und Ergebnisse dokumentiert. Die vierte Klasse der Grundschule am Friedrichsborn beschäftigte sich heute ausgiebig mit den Fragen der Elektrizität und an Tischgruppen gab es einige Versuchsstationen. Die Ergebnisse wurden zum Schluss gemeinsam in der Klasse diskutiert. So wurde u. a. festgestellt, dass in einer Reihenschaltung das Ausschrauben einer Glühbirne auch die weiteren Lampen aufhörten zu leuchten, und dass Salzwasser besser als Süßwasser leitet. Dank „Forschen mit Flecki“ werden bereits Grundschüler spielerisch mit Grundeigenschaften der Physik vertraut gemacht.

Am Nachmittag ging es zum Hellweg Berufskolleg, in der eine Realschulklasse bei der Arbeit an einer CNC-Fräsmaschine mehrere Gegenstände wie einen Kerzenständer oder einen Kreisel herstellte. Dafür mussten zuvor die genauen Maße und Bohrungen bestimmt werden, die dann in das Gerät programmiert wurden, das schließlich vollautomatisiert für einen Kerzenständer circa 2,5 Minuten benötigte. „Der Raum“, so der Schulleiter Bernd Marreck, „ist hauptsächlich für die dualen Ausbildungs-, aber auch für die technischen Vollzeitausbildungsgänge. Hier werden Maschinen nicht nur dargestellt, sondern es ist möglich, die genauen Abläufe einer Fertigung hautnah erleben und beeinflussen zu können.“ Insgesamt über 2.100 Schülerinnen und Schüler zählt das Berufskolleg momentan (davon ungefähr 1.800 in der dualen Ausbildung), wovon besonders Zerspanungs-, Werkzeug- und Industriemechaniker auch eben jenen Raum nutzen.

Auch unabhängig von dem Technikraum bietet das Berufskolleg viel. „Es ist schließlich zur Volksschule der Nation geworden, da rund 60 bis 65 Prozent eines Jahrgangs an einem Berufskolleg ausgebildet werden“, erläutert der Schulleiter. So ist neben dem schulischen Teil der klassischen Berufsausbildung auch das Abitur oder das Erreichen der Fachholschulreife möglich. Aber auch vorbereitene Maßnahmen sind möglich: so werden einige junge Menschen vor Ort vorbereitet, eine Berufsausbildung aufnehmen zu können, indem wichtige Grundlagen nachgeholt werden. Sowohl das spielerische Erlernen von Grundsätzen der Physik oder aber das praktische Arbeiten an Industriemaschinen für Jugendliche bzw. junge Erwachsene sind besondere und hochinteressante Möglichkeit zur Förderung des Interesse an Technik.

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